94 Neuinfektionen im Jahr 2015

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Der Jahresbericht 2015 wurde vom "Comité de surveillance du Sida" veröffentlicht. Bei der Zahl der Neuinfektionen wurde ein leichter Rückgang in Luxemburg vermerkt.

In Luxemburg gab es letztes Jahr 94 Neuinfektionen, das sind etwas weniger als 2014 (97). Bei acht Menschen führte die Infektion mit dem HI-Virus zu einer AIDS-Erkrankung. Auch hier wurde ein leichter Rückgang vermerkt. Sieben Menschen sind im Vorjahr an dem HI-Virus gestorben.

27 Frauen haben sich 2015 mit HIV angesteckt. Im selben Zeitraum passierte das aber 67 Männern. Die meisten Personen stecken sich über den sexuellen Kontakt mit dem Virus an. 36 mal kam es zu einer Neuinfektion durch heterosexuellen Geschlechtsverkehr. 28 Mal passierte dies durch homosexuellen Geschlechtsverkehr; hier bestätigt sich ein Abwärtstrend. Bereits seit drei Jahren gehen die Neuinfektionen bei Homo- und Bisexuellen zurück.

Antsteckung durch Drogeninjektion

Mehr Menschen stecken sich über ihren Drogenkonsum mit dem HI-Virus an. Die Ansteckung durch die Injektion von Drogen avancierte von sieben Neuansteckungen im Jahr 2014 auf 20 Neuinfektionen 2015. Test ergaben, das sich die Drogenkonsumenten in 90 Prozent der Fälle auch mit Hepatitis C infizierten.

Nach Alterklassen aufgeteilt ist besonders die Gruppe der Menschen zwischen 26-35 betroffen. 16 Neuinfektionen gab es allein durch heterosexuellen sowie sieben durch homosexuellen Geschlechtsverkehr. In zwölf Fällen steckten sich Personen in dieser Gruppe durch ihren Drogenkonsum an. In der Alterklasse der 36 bis 44-jährigen gab es insgesamt 22 Ansteckungen mit dem Virus.

Weltweiter Rückgang

Die Anzahl der Neuansteckungen ging weltweit zurück. 35 Prozent weniger Infektionen gibt es seit dem Jahr 2000. Auch sterben weniger Menschen an AIDS: Die Todesrate ging seit 2004 um 42 Prozent zurück. Optimistisch sei es, dass man einen deutlichen Rückgang der Neuansteckungen bei homosexuellen Männern beobachte, andererseits schockiere die Zunahme der Infektionen durch Drogeninjektionen, so das „Comité de surveillance du Sida“.

Das „Comité de surveillance du Sida“ geht in seinem Jahresbericht auch auf den Umgang mit HIV-positiven Flüchtlingen ein. Oft würden betroffene Menschen einfach abgeschoben, obwohl sie eigentlich medizinische Unterstützung bräuchten. Die europäischen Länder würden die Menschenrechtkonventionen im Moment nur sehr restrikitiv anwenden, kritisiert das „Comité“.