47 Arbeitsstellen weg

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WILTZ – ArcelorMittal betreibt weiter Stellenabbau bei seinen luxemburgischen Filialen. Nach den Werken in Düdelingen, Bettemburg und Bissen werden jetzt bei Circuit Foil Jobs verschwinden.

Circuit Foil ist seit 2008 eine 100-prozentige Filiale von ArcelorMittal. Das Werk in Wiltz beschäftigt 238 Personen. In der Fabrik werden Kupferplättchen für Elektronikgeräte hergestellt. Die monatliche Produktion beläuft sich auf 900 Tonnen. Seit einiger Zeit hat Circuit Foil, laut Firmenleitung jedoch mit einer mangelnden Nachfrage zu kämpfen.

Als Folge wurde eine Produktionsdrosselung von 300 Tonnen beschlossen, erklärt Raymond Kapuscinsky, verantwortlicher Gewerkschaftssekretär für den Stahlsektor, gegenüber Tageblatt.lu. Von Oktober bis Ende Dezember 2011 wurde das Werk schon auf Kurzarbeit umgestellt, jedoch ohne Erfolg. Dazu kämen laut Direktion hohe Strom- und Wasserrechnungen. Die Firmenleitung kündigte an, durch Investitionen in neue innovative Technologien den Energieverbrauch drastisch zu senken. Bis dahin müsse man jedoch auf einen Teil des Personals verzichten.

Opfer von Delokalisationen

„Nonsens“, sagen die Gewerkschaften. Die Arbeiter der luxemburgischen Filialen von ArcelorMittal würden der Auslagerungspolitik des Stahlgiganten zum Opfer fallen. In Düdelingen (Beschichtung) habe man schon etwa 50 Arbeitsplätze abgebaut. Idem bei der Drahtzieherei in Bissen, wo ebenfalls die Verträge von 50 Leiharbeitern und Angestellten mit befristeten Arbeitsverträgen nicht erneuert wurden. Und in der Drahtzieherei von Bettemburg seien auch 50 Stellen abgebaut worden, erklärt der Gewerkschaftssekretär. „ArcelorMittal betreibt einen schleichenden Stellenabbau bei seinen Tochtergesellschaften“, so ein verärgerter Raymond Kapuscinsky.

Am Freitag werden sich die Gewerkschaften mit der Direktion der Circuit Foil treffen, um über die Zukunft der betroffenen Arbeitnehmer zu diskutieren. Der OGBL erwartet sich dann klare Aussagen von ArcelorMittal über die Zukunft der luxemburgischen Filialen. Raymond Kapuscinsky ist aber skeptisch, dass die Syndikate klare Antworten auf ihre Fragen bekommen.

Was passiert mit den betroffenen Arbeitnehmern in Wiltz? Es bestehe die Möglichkeit, 19 Arbeiter sofort in Frührente zu schicken. 18 weitere Arbeitnehmer könnten in anderen Betrieben, zum Beispiel in Bissen untergebracht werden. Dort bestünde nämlich ein Personalmangel, so Kapuscinsky. Für 10 Personen, die unter einem Zeitvertrag eingestellt wurden, könne man aber nichts mehr tun, sagte der enttäuschte Gewerkschaftler.

Circuit Foil selbst erklärte am Mittwochabend, man werde sich auf qualitiv höherwertige Produkte umstellen. Das bewirke eine Volumensreduzierung und dementsprechend eine Reduzierung der Arbeit. Man werde einen Beschäfitungsplan oder andere Maßnahmen für die betroffenen Beschäftigten vorschlagen, heißt es.