2014: 34 Stunden im Stau

2014: 34 Stunden im Stau
(Tageblatt-Archiv)

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Stauland Luxemburg: Genau anderthalb Tage des Jahres 2014 verplemperte der durchschnittliche Luxemburger im Stau. Das geht aus einer Studie des Verkehrsdienstes Inrix hervor.

Dass Luxemburgs Autobahnen den Verkehr oft kaum mehr schaffen, ist bekannt. In seiner Antwort auf eine parlamentarische Frage bezüglich des CITA-Systems (Details am Freitag in der Tageblatt-Printausgabe) sagte der zuständige Minister François Bausch am Montag: „In der Woche zwischen 6.00 und 10.00 Uhr in Richtung Hauptstadt sowie zwischen 16.00 und 19.00 Uhr in Richtung Landesgrenzen, sowie während der Wochenenden von Ferien-Beginn und -Ende (23 Wochenenden von den 52 pro Jahr), erreicht das Autobahnnetz einen Zustand von quasi permanenter Saturierung, besonders auf der A3 und der A6.“

Inrix

Inrix sammelt und wertet Daten aus, resp. bietet Software-Lösungen an, im Bereich des Verkehrsmanagements. Erfasst sind u.a. die USA, China, Brasilien und große Teile Europas.

Gesammelt werden die Daten u.a. über GPS-Geräte. Außerdem fließen die Daten von mehr als 185 Millionen anonymisierten Mobiltelefonen (laut Wikipedia) in die Datenbank ein, die für Europa seit 2010 aufgebaut wurde.

Inrix hat seinen Sitz im US-Bundesstaat Washington und wurde 2004 von zwei früheren Microsoft-Mitarbeitern gegründet.

Wie um dies zu untermauern liegen nun die Zahlen 2014 des Verkehrsdienstes Inrix vor: 34 Stunden im Durchschnitt stand der Luxemburger vergangenes Jahr im Stau. Das sind zwei Stunden mehr als 2013, genau anderthalb Tage im Jahr wo man steht – obwohl man eigentlich vorankommen will. Luxemburg „verbesserte“ sich somit im Ranking der 13 erfassten europäischen Länder von Platz fünf auf Rang vier.

Aufschwung = Stau

Das Unternehmen setzt seine Daten u.a. in Verbindung zu Wirtschaftsleistung, Arbeitslosigkeit etc. Nach 2013 gab es 2014 erstmals wieder einen Aufschwung in Deutschland, Irland der Schweiz und Luxemburg beispielsweise. In diesen Ländern nahm die Staubelastung 2014 zu.

Das von Inrix angeführte Gegenbeispiel: 2014 war die Arbeitslosigkeit in Frankreich so hoch wie nie … und die Staubelastung ging im Schnitt um eine halbe Stunde pro Einwohner pro Jahr zurück.

Die Liste der 13 europäischen Länder wird angeführt von Belgien, mit im Durchschnitt 51 im Stau verbrachten Stunden. Unser Nachbarland „verteidigte“ seine Führung demnach trotz eines Rückgangs von 58 auf 51 Stunden im Vergleich zu 2013. Wer besonders gerne im Stau steht, sollte indes nach London: die britische Metropole führt die Liste der am meisten verstopften Städte mit 96 Stunden pro Nase pro Jahr unangefochten an. Brüssel folgt mit 74 Stunden auf Platz zwei, Köln mit 65 Stunden auf Rang drei.

Langsamer Richtung Grenze

Aus den wenigen verfügbaren Detaildaten Luxemburg betreffend geht hervor, dass auf der A3 und der A6 der Zeitverlust größer ist in Richtung Grenze (also im Feierabendverkehr) als morgens in Richtung Hauptstadt.

Wie genau die Grenzgänger in punkto Ermittlung des Durchschnittswerts verrechnet werden, geht aus den von Inrix veröffentlichten Daten nicht hervor.

Das Ranking (in Klammern Zahlen von 2013):

1. (1.) Belgien 51 St. (58)
2. (2.) Niederlande 41 (45)
3. (3.) Deutschland 39 (35)
4. (5.) Luxemburg 34 (32)
5. (6.) Großbritannien 30 (30)
6. (8.) Schweiz 29 (25)
7. (4.) Frankreich 28,5 (29)
8. (9.) Österreich 25 (31)
9. (10.) Irland 24 (21)
10. (7.) Italien 20 (25)
11. (11.) Spanien 17 (17)
12. (13.) Portugal 6 (6)
13. (12.) Ungarn 5 (10)