18 Tote bei Angriff auf Schule

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Aus Syrien kommen täglich neue Meldungen über Gräueltaten: In Aleppo sterben zehn Schulkinder bei einem Luftschlag, in Homs 100 Menschen bei einem Terroranschlag. Auch in Jordanien und Libanon droht Eskalation.

Die Konfliktparteien im Bürgerkrieg in Syrien gehen immer brutaler vor. Bei einem Luftangriff auf eine Schule in Aleppo wurden am Mittwoch nach Angaben von Aktivisten mindestens 18 Menschen getötet – unter ihnen zehn Kinder. Oppositionelle berichteten aus der Stadt Al-Rakka, dass Extremisten zwei Männer auf öffentlichen Plätzen gekreuzigt haben. Der Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad bringt auch die Nachbarn zunehmend in Bedrängnis. Ein Ende ist jedoch nicht in Sicht: Am 3. Juni will sich Assad trotz internationaler Kritik als Staatschef wiederwählen lassen.

Derweil erhöhte sich die Zahl der bei einem Doppelanschlag in Homs am Vortag getöteten Menschen auf 100. Die militanten Islamisten der Al-Nusra Front bekannten sich nach Angaben der oppositionellen Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter zu der Attacke, die zu den bislang tödlichsten in der Stadt zählt.

Assad gehört einer Minorität an

Am Dienstag waren im Al-Sahra-Viertel, in dem vorwiegend Angehörige der alawitischen Religionsgemeinschaft leben, kurz hintereinander zwei Autobomben explodiert. Auch Assads Familie gehört der muslimischen Minderheit der Alawiten an. Die Al-Nusra Front steht hingegen dem sunnitischen Terrornetzwerk Al-Kaida nahe.

Eine oppositionsnahe Website berichtete ferner über zehn öffentliche Hinrichtungen in der Stadt Al-Rakka. Mitglieder der extremistischen Gruppe Islamischer Staat im Irak und Syrien sollen dabei zwei Männer gekreuzigt haben. Verbreitet wurde ein Foto eines Opfers mit einem Schild um den Hals. Darauf wurde er beschuldigt, an dem Ort einen Bombenanschlag verübt zu haben.

Auswirkungen auf Wahlen im Ausland

Im Libanon wirkt sich der Konflikt derzeit auch auf die Präsidentenwahl aus. Ein zweiter Wahlversuch scheiterte am Mittwoch, weil Abgeordnete der pro-iranischen Hisbollah die Abstimmung boykottierten. Die Schiitenbewegung ist mit dem Assad-Regime verbündet, während andere Parteien die Rebellen unterstützen. Parlamentspräsident Nabih Berri vertagte die Sitzung auf den 7. Mai. Die sechsjährige Amtszeit von Präsident Michel Suleiman endet am 25. Mai. Sollte bis dahin keine Einigung gefunden werden, droht dem Land ein gefährliches Vakuum.

Jordanien reagiert unterdessen mit einem neuen, riesigen Flüchtlingslager auf den Zustrom von etwa 600 Syrern am Tag. Nach monatelangen Vorbereitungen wurde mitten in der Wüste das Camp Asrak offiziell eröffnet. Das völlig überfüllte Lager Saatari, in dem es immer wieder Unruhen gibt, soll damit entlastet werden.

Auf engstem Raum

In Saatari sind rund 100 000 Flüchtlinge auf engstem Raum untergebracht. In Asrak sollen langfristig sogar bis zu 130 000 Menschen Zuflucht finden. In dem Fall würde es Saatari als zweitgrößtes Flüchtlingslager der Welt ablösen.

Mehr als 1,3 Millionen Menschen sind nach Schätzungen seit Beginn des Syrienkonflikts 2011 nach Jordanien geflüchtet. Der Bürgerkrieg hat schon mehr als 150 000 Menschen das Leben gekostet.