„Nehmt an Genfer Konferenz teil“

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Noch immer weigert sich die syrische Opposition, an den geplanten Friedensgesprächen in Genf teilzunehmen. Doch ohne die Assad-Gegner wäre das Treffen aussichtslos. Der Druck auf die Opposition wächst.

Einen Monat vor der geplanten Friedenskonferenz in Genf wächst der internationale Druck auf die syrische Opposition, an dem Treffen teilzunehmen. Der US-Botschafter für Syrien, Robert Ford, traf in Istanbul Vertreter der syrischen Nationalen Koalition zu Gesprächen, wie ein Sprecher des Oppositionsbündnisses am Donnerstag mitteilte. Auch der UN-Sondergesandte für Syrien, Lakhdar Brahimi, hielt sich zu Gesprächen in Istanbul auf.

Die Nationale Koalition, eine Dachorganisation der syrischen Opposition, weigert sich bislang, an den für den 23. und 24. November geplanten Genfer Gesprächen teilzunehmen. Sie verlangt vorab internationale Garantien, dass der syrische Präsident Baschar al-Assad abtritt. Eine Verständigung mit dem Assad-Regime am Verhandlungstisch sei nicht möglich, sagte ein Vertreter der Nationalen Koalition am Donnerstag dem Fernsehsender Al-Arabija.

Koalition verschob Entscheidung

Die Nationale Koalition verschob nach Angaben eines Sprechers erneut eine Entscheidung über eine Teilnahme an der Genfer Konferenz. Sie soll nun eine Woche später am 9. November bei einem Treffen in Istanbul fallen.

Der Präsident des Syrischen Nationalrats (SNC), George Sabra, sagte der Deutschen Welle, eine Teilnahme der Opposition sei nur unter bestimmten Bedingungen möglich. Die Regierung müsse unter anderem aufhören, die eigene Bevölkerung zu töten. Der SNC ist die größte Gruppe in der Nationalen Koalition.

120 000 Tote bisher

Bei der zweiten Genfer Syrien-Konferenz soll eine Lösung für den seit zweieinhalb Jahren andauernden Konflikt gefunden werden. Ihm sind mittlerweile etwa 120 000 Menschen zum Opfer gefallen.

Nach der Explosion einer Gaspipeline am Mittwochabend in der Nähe des internationalen Flughafens von Damaskus fiel in vielen Teilen des Landes der Strom aus. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana sprach von einem „terroristischen Angriff“. In der Stadt Homs habe die extremistische Al-Nusra-Front eine Autobombe gezündet, meldete Sana. Dabei seien ein Mensch getötet und 40 weitere verletzt worden.

Regime ließ Häftlinge frei

Die syrische Regierung ließ unterdessen im Zuge eines Gefangenenaustauschs weitere weibliche Häftlinge frei. Insgesamt seien jetzt 61 Inhaftierte wieder auf freiem Fuß, teilte die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit.

Die syrische Regierung wollte nach Angaben von Oppositionsgruppen auch die Bloggerin Tall Al-Mallohi freilassen. Die junge Frau war 2009 im Alter von nur 17 Jahren festgenommen worden und später wegen Spionage zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Ihr Fall hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt.