„Nationaler republikanischer Dienst“

„Nationaler republikanischer Dienst“
(AFP)

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Nach der islamistischen Anschlagsserie in Frankreich wollen die regierenden Sozialisten einen staatsbürgerlichen Dienst für alle jungen Leute einführen.

Ein Gesetzesvorschlag für einen sechsmonatigen „nationalen republikanischen Dienst“ für alle 16- bis 25-Jährigen sei derzeit in Arbeit, sagte ein Sprecher der sozialistischen Parlamentsfraktion am Dienstag in Paris. „Das Trauma der Attentate hat das Denken weiterentwickelt“, sagte er und fügte hinzu: „Alle erkennen an, dass der staatsbürgerliche Dienst das fehlende Bindeglied der Staatsbürgerschaft ist und dass wir weiter vorangehen müssen.“

Eine Arbeitsgruppe wird mit Billigung der Regierung in den nächsten Tagen zusammenkommen, um über die Organisationsmöglichkeiten zu beraten. So müssen mögliche Plätze für einen solchen staatsbürgerlichen Dienst und die Kosten geklärt werden. Der Dienst soll im weiten Sinne dem „Allgemeininteresse“ dienen.

„Alle Arten des Engagements“

Seit der islamistischen Anschlagsserie vor drei Wochen mit 17 Toten wird in Frankreich darüber diskutiert, ob ein Teil der Jugend jegliche Bindung an den französischen Staat verloren hat. Meist geht es dabei um die Kinder von Einwanderern, die in Problem-Vorstädten leben und dort kaum auf eine Arbeitsstelle hoffen können.

Präsident François Hollande hatte nach den Anschlägen gesagt, er wolle „alle Arten des Engagements“ von Bürgern unterstützen, um die Zugehörigkeit zur Republik zu stärken. Ein derzeit bestehender Freiwilligendienst soll demnach von 40.000 auf 150.000 bis 170.000 Stellen im Jahr 2017 ausgebaut werden.