„Nationale Katastrophe“ in Lettland

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Ein Brand im Rigaer Schloss hat im Zentrum der lettischen Hauptstadt Großalarm ausgelöst. Das historische Gebäude und seine Einrichtung wurden schwer beschädigt.

Für den lettischen Präsidenten Andris Berzins ist es eine „nationale Katastrophe“: Bei einem Großbrand in der Nacht zu Freitag ist das aus dem 14. Jahrhundert stammende Rigaer Schloss schwer beschädigt worden. Die Flammen in der Präsidentenresidenz zerstörten Teile des Dachstuhls und der beiden oberen Stockwerke des fast 700 Jahre alten Wahrzeichens der lettischen Hauptstadt. Das Feuer konnte erst nach mehreren Stunden am frühen Morgen gelöscht werden, wie die Rettungskräfte mitteilten. Die Brandursache und die Schadenshöhe sind noch unklar.

Berzins besichtigte am Freitag das ausgebrannte Schloss, in dem eigentlich auch seine Residenz untergebracht ist. Wegen Renovierungsarbeiten ist sie zur Zeit aber nicht bewohnt.

Mehr als 3200 Quadratmeter zerstört

Das Feuer brach am späten Donnerstagabend aus bisher unbekannter Ursache aus und zerstörte mehr als 3200 Quadratmeter des Gebäudes. In den historischen Sälen der mittelalterlichen Anlage entstanden nach Angaben der Behörden erhebliche Schäden. Das Schloss sei mit umgerechnet fast 40 Millionen Euro versichert, hieß es.

Fotos und Amateurvideos im Internet zeigten, wie Flammen aus dem Dach schlugen und eine dicke Rauchwolke in den Nachthimmel aufstieg. Ein Dutzend Einheiten der Feuerwehr waren im Einsatz, um den mit der höchsten Alarmstufe gekennzeichneten Brand unter Kontrolle zu bekommen. Wegen veralteter Ausrüstung kam es während der Löscharbeiten zu Problemen mit der Wasserversorgung. Ein Feuerwehrmann musste wegen Rauchvergiftungen behandelt werden, teilte der Rettungsdienst mit.

Das aus dem 14. Jahrhundert stammende Gebäude war ursprünglich als Sitz des Ordensmeisters des Livländischen Ordens gebaut worden. In dem Schloss befindet sich auch das Lettische Nationalmuseum für Geschichte sowie Sammlungen von drei weiteren Museen. Die kostbaren Kunstwerke konnten von Feuerwehrleuten und Mitarbeiter der Museen vor den Flammen geschützt werden, sie erlitten aber womöglich Wasserschäden.