„Bitte, bitte, bleibt bei uns!“

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(Reuters)

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Großbritanniens Premierminister David Cameron hat mit einem leidenschaftlichen Appell an die Schotten zum Erhalt der britischen Union aufgerufen.

Wenige Tage vor dem Referendum über die schottische Unabhängigkeit sagte Cameron, Großbritannien sei „das großartigste Beispiel für eine Demokratie, das die Welt kennt“. Beim Referendum gehe es nicht um Personen oder Parteien, sondern um die Zukunft von Schottland und Großbritannien. Großbritannien zu verlassen, wäre für Schottland wie mit viel Mühe ein Haus zu bauen und dann die Schlüssel wegzuwerfen.

Cameron rief den Schotten zu: „Bitte, bitte, bleibt bei uns!“ Ungeachtet der Vorwürfe der Unabhängigkeitskampagne, der Regierungschef betreibe eine Strategie der Angst, drohte er den Schotten auch diesmal. Die Wahl der Unabhängigkeit würde für sie den Verlust ihrer Renten, ihrer britischen Pässe und des britischen Pfunds als Währung bedeuten. Im Falle des Verbleibs in Großbritannien versprach er erneut ein Maximum an Autonomie. „Sie erhalten die Macht, Ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, mit der Sicherheit, im Vereinigten Königreich bleiben zu können.“

„Sorgsam nachdenken“

Queen Elizabeth II. hatte zuvor die Schotten zu einer bedachten Entscheidung aufgerufen. „Ich hoffe, das Volk wird sehr sorgsam über die Zukunft nachdenken“, sagte das britische Staatsoberhaupt, das sich gegenwärtig wie jedes Jahr zum Sommerurlaub auf Schloss Balmoral in Schottland aufhält, am Rande eines Gottesdienstes zu einem Passanten. Eine klare Position zu politischen Angelegenheiten darf die Queen nicht beziehen.

Um die Unabhängigkeit ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen entbrannt; die Meinungsforscher sehen keinen klaren Favoriten. Sollten sich die Schotten am Donnerstag für die Unabhängigkeit entscheiden, bliebe die Queen wohl dennoch Staatsoberhaupt eines eigenständigen Schottlands. Die Befürworter der Eigenständigkeit hatten dies von Beginn der Kampagne an deutlich gemacht.