Schlafende Hunde

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(dpa)

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1982 brechen Unbekannte in das Militärdepot Waldhof ein. Ein Munitionsbunker wird aufgebrochen. Soldaten sprachen damals von „Insidern“. War es die Bommeleeër-Truppe?

Die 1980er waren von der Ost-West-Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion geprägt. Dazwischen tummelten sich zahlreiche Terrororganisationen. Spannung lag in der Luft. 1982 scheiterten die Genfer Abrüstungsverhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion über den Abbau von Mittelstreckenraketen. In dem Jahr wird der RAF-Terrorist Christian Klar verhaftet. Die Terrororganisation Abu Nidals tötet sechs Menschen bei einem blutigen Anschlag auf ein Restaurant im Marais in Paris. Die Roten Brigaden in Italien werden zerschlagen etc.

1982 erlebt Luxemburg nur am Rand Terroranschläge sowie die politischen Spannungen zwischen den beiden Großmächten. Zwei Jahre später wurde das Land allerdings aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Zwischen 1984 und 1986 schlagen die Bommeleeër mit 20 Anschlägen zu.

Die Vorbereitungen für die Terrorwelle lief schon sehr früh an, wie zahlreiche Unterlagen und Augenzeugenberichte in den vergangenen Wochen zeigten. Sie fanden allerdings nie den Weg in den Bommeleeër-Prozess 2013/14. Neben Testsprengungen 1984 auf dem Dommeldinger Berg im Waldgebiet „Routbroeschten“ sowie zwischen Bridel und Steinsel krachte es auch in einem Waldstück auf dem „Steeseler Bierg“. Unweit davon fand der damalige Revierförster Jeannot Theisen nach der Anschlagsserie ein Depot unter der Erde. „Es war leer, aber professionell angelegt,“ so Theisen.

Stimmen

Zwei Jahre vor den Diebstählen von Sprengstoffen aus einem Dolomithartsteinwerk in Wasserbillig und aus einem Gipsstollen in Helmsingen gab es einen spektakulären und bis heute nie aufgeklärten Einbruch auf das Militärdepot Waldhof. Mitten in der Nacht im Jahr 1982 macht sich eine Militärpatrouille auf einen Routinegang durch das mit einem Doppelzaun gesicherte Areal. Plötzlich hört sie Stimmen an einem der Munitionsbunker. Die Soldaten laden ihre Waffen durch und geben sich zu erkennen. Laut dem damaligen Augenzeugen liefen mehrere unbekannte Männer weg. Wenig später wird ein Loch im Doppelzaun des Hochsicherheitsbereichs entdeckt. Die Eindringlinge hatten sich ein Loch durch die beiden Zäune mit Stacheldraht geschnitten.