Roger Whittaker wird 80 und macht ein Best-of

Roger Whittaker wird 80 und macht ein Best-of
(Hendrik Schmidt)

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Vom Biochemiker zum Star

Diesmal gibt es weder eine Tournee noch ein Live-Konzert. Denn Roger Whittaker hat sich vor fünf Jahren von der Bühne verabschiedet. Doch so ganz im Stillen will der Sänger, Liedermacher und Kunstpfeifer seinen 80. Geburtstag, den der Brite an diesem Dienstag (22. März) begeht, auch nicht zelebrieren.

Mit gleich mehreren Best-of-Veröffentlichungen meldet sich der Schlagerbarde aus Südfrankreich zurück, seiner neuen Heimat, in die er sich mit seiner Frau Nathalie und seiner Bulldogge Boris vor wenigen Jahren zurückgezogen hat.

Grandseigneur des deutschen Schlagers

„Alles Roger – Alles Hits“ und „Roger Whittaker – Die Jubiläumsedition“ heißen die CDs, auf denen mehr als 200 Titel und einige Remixe vereint sind. Fast alle Lieder sind auf Deutsch. Denn zu Deutschland hat der in Kenia geborene Musiker seit Jahrzehnten schon eine ganz besondere Beziehung.

Obwohl Whittaker seine Karriere in Irland und England begann, unter anderem mit „Durham Town“ und „Mexican Whistler“, einer Melodie, bei der er nur pfiff, fand er sein dankbarstes Publikum in Deutschland, das ihn 2006 mit einer Platin-Stimmgabel für sein Lebenswerk ehrte und 2011 mit der Krone der Volksmusik. Im selben Jahr verabschiedete sich der Grandseigner des deutschen Schlagers mit seiner Tournee „Danke für so viele Jahre mit Euch“ von der Bühne.

55 Millionen verkaufter Platten

„Abschied ist ein scharfes Schwert“, „Lass mich bei dir sein“ oder „Leben mit dir“: Whittaker singt mit seiner sanften Baritonstimme Lieder von Liebe, Abschied, Hoffnung und Verzweiflung. Weltweit sind von Whittaker über 100 Alben erschienen, mehr als 55 Millionen Platten wurden verkauft.

Wie im Bilderbuch verlief auch seine Ehe. Seit mehr als 50 Jahren ist er mit Nathalie verheiratet, seiner ersten Frau. Er ist Vater von fünf Kindern und mittlerweile mehr als zehnfacher Großvater. Kinder seien das Wichtigste in seinem Leben, wie er dem „Daily Express“ erst 2014 erzählte.

Leben ohne Hass

Seine Kinderliebe hat einen traurigen Hintergrund, den er der englischen Zeitung offenbarte. Seine Eltern wurden 1989 in Kenia Opfer eines brutalen Verbrechens. Vier Männer hätten seine Mutter stundenlang gequält und seinen Vater ermordet. Das habe sein Leben geprägt, doch man solle sein Leben ohne Hass leben.

Whittaker ist als Sohn eines Auswanderehepaars in Nairobi geboren. Statt Sänger wäre er beinahe Wissenschaftler geworden. Denn nach seinem abgebrochenen Medizinstudium in Kapstadt in Südafrika schrieb er sich in Wales in Zoologie, Meeresbiologie und Biochemie ein.