Razzien im Rotlichtmilieu

Razzien im Rotlichtmilieu
(Tageblatt-Archiv/Fabrizio Pizzolante)

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Bei einer europaweiten Aktion gegen das organisierte Verbrechen hat es auch Festnahmen in Luxemburg gegeben. Es gab Razzien im Rotlichtmilieu. Ein Mann wurde verhaftet

Lange hatte die Polizei in ganz Europa und Luxemburg die Mammut-Aktion gegen das organisierte Verbrechen vorbereitet. Am 15. September war es dann soweit. „Operation Archimedes“ hatte begonnen. Mehr als 20.000 Polizisten aus 34 Ländern schlugen zu. Mit Erfolg: 1027 Verdächtige wurden festgenommen, wie die europäische Polizeibehörde Europol am Mittwoch in Den Haag mitteilte. Menschenhandel, Betrug, Drogen- und Waffenhandel sind die Verbrechen, in die sie verwickelt sein sollen.

Operation Archimedes“ dauerte acht Tage lang und war nach Angaben von Polizeisprecher Daniel Back zufolge die größte internationale Aktion gegen das organisierte Verbrechen in der Geschichte Europas. Die Fahnder griffen zu an See- und Flughäfen, Grenzübergängen und an einschlägigen Orten in Großstädten. Es waren Plätze, so erläuterte Europol, die schon früher als Treffpunkte oder Tatorte aufgetaucht waren. Die Fahnder tauchten zu mehr als 300 Einsätzen an 260 Orten auf, teilte Europol mit.

Razzien in Luxemburg

In Luxemburg gab es laut Back Razzien im Rotlichtmilieu. 19 Nachtclubs wurden überprüft. 88 Personen wurden kontrolliert. Ein Mann wurde verhaftet. Ein weiterer hatte falsche Papiere bei sich.

Zusätzlich zu den Festnahmen europaweit wurden auch 600 Kilogramm Kokain und 200 Kilogramm Heroin beschlagnahmt, mehr als eine Tonne Cannabis, Luxus-Autos und etwa eine Million Euro Bargeld. Der schönste Erfolg für die Fahnder aber war die Befreiung von 30 rumänischen Jungens aus den Händen von Menschenhändlern.

Über 1000 Verhaftungen

Von einem „Meilenstein“ in der Geschichte der europäischen Polizei spricht dann auch Rob Wainwright, Direktor von Europol. „Das Ergebnis – mit über 1000 Verhaftungen in ganz Europa – ist eine Warnung auch an die schlimmsten Verbrecherbanden, dass die internationalen Justizbehörden entschlossen sind, ihre illegalen Aktivitäten zu bekämpfen“, erklärte der Behördenchef.

Europol in Den Haag hatte die Einsätze rund um die Uhr koordiniert und begleitet. Nicht nur europäische Länder beteiligten sich an der „Operation Archimedes“, sondern auch die USA, Kolumbien und sogar Australien. Die enge internationale Zusammenarbeit ist entscheidend für den Kampf gerade gegen das organisierte Verbrechen, das international operiert.