Personalmangel oder nicht?

Personalmangel oder nicht?
(Pierre Matge)

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Drei Erzieherinnen müssen sich vor Gericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, immer wieder Kinder mit Klebeband an Stühle gefesselt zu haben, um sie ruhigzustellen.

Am Donnerstag standen Viviane Loschetter, die zuständige Schulschöffin in den Jahren 2005 bis 2011, sowie die ehemalige Direktionsbeauftragte des „Foyer scolaire Gellé“ im Zeugenstand. Die Frage, ob die besagte „Maison relais“ an Personalmangel litt, konnte nicht geklärt werden, da beide Zeuginnen unterschiedliche Aussagen zu diesem Thema machten.
Viviane Loschetter sprach von sechs Kindern im Kindergartenalter sowie einem Jungen von sieben Jahren, die von den Erzieherinnen mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt worden seien. Dem Vorfall beim Siebenjährigen konnte sogar ein Datum zugeordnet werden.
Die ehemalige Schulschöffin versicherte noch einmal, dass es zu keinen Engpässen beim Personal gekommen sei. Auf neun Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren muss laut Gesetz ein Betreuer aufpassen. „In Ausnahmefällen kann die Zahl der Kinder um 33 Prozent überschritten werden, wie dies manchmal in der Mittagsstunde der Fall war“, erklärte Loschetter.

„Wir waren nie in der Illegalität“

Die Zeugin zeigte sich überrascht darüber, wie die Verteidigung mit ihr umging. „Ich bin hier als Zeugin geladen und komme mir vor, als wäre die Stadt Luxemburg angeklagt. Wir haben Anzeige erstattet und die Kindesmisshandlungen aufgedeckt. Auch wenn man einiges besser machen kann, waren wir nie in der Illegalität“, erläuterte Loschetter.
Als zweite Zeugin wurde die ehemalige Direktionsbeauftragte der „Maison relais“ im Zeugenstand gehört. Es sei nicht genug Personal vorhanden gewesen, um die Kinder in ihren Gruppen richtig zu betreuen. „In den meisten Fällen mussten sich die Erzieher um 14 oder 15 Kinder kümmern“, erklärte die Direktionsbeauftragte.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Freitagausgabe des Tageblatt.