Perfecto war doch nicht perfekt

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(Reuters)

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Der philippinische Außenminister muss zurücktreten. "Unverzüglich", fordert Staatschef Duterte. Sein Vergehen? Perfecto Yasay hat eine frühere US-Staatsbürgerschaft verschwiegen.

Weil er seine frühere US-Staatsbürgerschaft vor dem Parlament verschwiegen hat, muss der philippinische Außenminister zurücktreten. Wie ein Sprecher von Präsident Rodrigo Duterte am Mittwoch sagte, wird der Staatschef „unverzüglich“ einen neuen Außenminister ernennen.

Nach seiner Berufung auf den Ministerposten hatte der bisherige Außenminister Perfecto Yasay bei einer Parlamentsanhörung im Februar angegeben, noch nie die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besessen zu haben. Das Parlament stimmte am Mittwoch einstimmig dafür, Yasay zu entlassen, nachdem Dokumente bewiesen hätten, dass der Minister gelogen habe.

„Unabsichtlich in die Irre geführt“

Ein philippinischer Senator, Panfilo Lacson, warnte, Yasay werde sich wahrscheinlich wegen Meineids vor Gericht verantworten müssen. Der Außenminister beteuerte, nie in Bezug auf seine Staatsangehörigkeit gelogen zu haben, entschuldigte sich jedoch dafür, die Berufungskommission „unabsichtlich in die Irre geführt“ zu haben. Dokumente zeigten, dass Yasay im Jahr 1986 die US-Staatsbürgerschaft erhalten und sie wenige Tage vor seiner Ernennung zum Außenminister abgegeben hatte.

In der Vergangenheit hatte er sich wie Präsident Duterte mehrfach USA-kritisch geäußert. Die Philippinen haben gerade den Vorsitz des Verbandes Südostasiatischer Nationen inne und sind deswegen unter Druck, rasch einen neuen Außenminister zu finden. Im April findet in der philippinischen Hauptstadt Manila ein Gipfeltreffen der internationalen Organisation statt.