Notlandung wegen Blackberry

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Ein schriller Ton an Bord zwingt eine Air-France-Maschine auf dem Weg nach Israel ausserplanmässig in Basel runterzugehen. Die "Bombe" entpuppte sich als Technik-Gadget.

Ein Airbus der Air France musste am Mittwochabend auf dem Weg von Paris nach Tel Aviv in Basel ausserplanmäßig landen. Die Maschine hatte gerade die Schweizer Radarüberwachung erreicht, als in der Kabine ein schrilles Geräusch ertönte. „Zwei Reihen hinter mir piepte es wie wild“, erzählt der Passagier Doron Dreyer der israelischen Zeitung Yedioth Ahronoth. Die herbeigeeilten Flugbegleiter konnten den Ursprung des Tons nicht ausfindig machen und alarmierten umgehend die Piloten, denn Flüge von und nach Israel gelten als terrorgefährdet.

Laut dem Aviatik-Journal AvHerald setzte der Kapitän wenige Minuten später den Notruf „Mayday, Mayday, Mayday“ ab, der in der Fliegerei nur in kritischen Situationen abgegeben wird.

Flugzeug isoliert – Passagiere befragt

„Das Flugzeug musste wegen eines Bombenalarms ausserplanmässig Basel ansteuern“, bestätigt Air France-Sprecherin Anouk Faugères den Vorfall.

Nach der Landung um 20.25 Uhr wurde der Airbus von der Polizei und Feuerwehr auf dem Vorfeld isoliert: „Wir mussten den Flughafen deshalb für eine Stunde schliessen“, sagt Euroairport-Sprecherin Viviane Gaskell. Die Passagiere seien evakuiert und in das Terminal gebracht worden. „Dort mussten sie noch einmal durch die Sicherheitskontrollen gehen.“ Passagiere erzählten weiter, dass sie von Polizisten in einem seperaten Raum befragt wurden.

Blackberry als Übeltäter

Die Gendarmen fanden aber weder im Flieger noch bei Passagieren eine Bombe: Als Quelle des schrillen Pieptons stellte sich laut dem Passagier Dreyer ein Blackberry-Handy heraus. „Der Besitzer erkannte seine Wecker-Melodie nicht.“ Die Airfrance-Sprecherin konnt dies noch nicht bestätigten, die Untersuchungen seien im Gange.

Für Ex-Swissair-Kapitan Werner Walser haben die Piloten richtig reagiert: „Sicherheit geht immer vor. Im Zweifelsfall ist bei einem Bombenalarm umgehend eine Notlandung einzuleiten.“

Nach einer unfreiwilligen Nacht im Hotel starteten die Passagiere am Donnerstag um 11 Uhr in Richtung Tel Aviv. Bleibt zu hoffen, dass diesmal alle ihr Handy stummgeschaltet haben.