Neoliberale Rezepte

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Grundsätzlich sind Innovation und staatliche Investitionen nichts Negatives. Umso mehr, wenn sie der Armutsbekämpfung dienen und Menschen zu einem selbstbestimmten Leben verhelfen.

Schwierig wird es jedoch, wenn eine renommierte und international anerkannte Organisation wie die Welternährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO Innovation an die Deregulierung von Märkten koppelt. Die weltweit 500 Millionen bäuerlichen Familienbetriebe sollten effizienter produzieren, um den Welthunger zu bekämpfen und sich den globalen Märkten endlich vollständig zu öffnen, heißt es in ihrem aktuellsten Bericht. Dass es genau diese Märkte waren, die viele Bauern und Kleinfarmer in Bedrängnis gebracht haben, lässt die FAO außen vor.

Lediglich die Marktzutrittschancen, Fragen des Kapitals und staatliche Investitionen sieht sie als Problem. Nicht aber den konsequenten Landraub vieler Großunternehmer, die auf genau diesen globalen Märkten walten. Sie erwähnt auch an keiner Stelle die Spekulation mit den Lebensmitteln, die auf den entfesselten Rohstoffmärkten begonnen hat und zahlreiche Bauern unter Druck setzte. Ja, vielen ihre Lebensgrundlage entzog. Dass sich gerade eine Organisation wie die FAO auf altbackene, neoliberale Rezepte beruft, ist nichts weniger als das große Kapitulieren vor den Märkten.