Muss man nicht verstehen

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„Ich habe den Parcours gesehen und der ist nichts für mich (...) Ich hoffe, dass die Leute meinen Entschluss verstehen und respektieren“, mit diesen Worten wurde Frank Schleck gestern von den Kollegen von Le Quotidien zitiert.

Seine Entscheidung, nicht bei der WM an den Start zu gehen, muss man aber nicht verstehen. Jedenfalls nicht die so kurzfristige Absage. Denn die Streckenführung ist nicht erst seit kurzem bekannt, demnach hätte Schleck etwas früher einfallen können, dass diese ihm nicht liegt.

Ein Beispiel hätte er sich an seinem Teamkollegen Laurent Didier nehmen können, der von vornherein erklärt hat, dass aufgrund seines Rennprogramms die WM für ihn nicht in Frage kommt. Dann hätte Nationaltrainer Bernhard Baldinger sogleich Jempy Drucker nominieren können, der aber jetzt nicht schon wieder (nach 2012) nur als Ersatz herhalten möchte.

Vor allem kann man sich fragen, ob Drucker nicht sowieso hätte nominiert werden müssen. Schließlich hat er in dieser Saison gezeigt, dass er sich am Berg verbessert hat. Außerdem hat Frank Schleck gesagt, dass die WM vor allem etwas für Puncher sei – und den meisten Punch unter den Luxemburgern hat zweifelsohne Drucker.

Wäre Schleck also von vornherein zu dem Schluss gekommen, dass der Parcours in Ponferrada nichts für ihn sei, dann würde Luxemburg (ein Land mit immerhin sechs Profis, von denen zurzeit zwei verletzt sind) wenigstens zwei seiner drei Startplätze belegen.