Lebensmittel verdienen Respekt

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(dpa)

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Wer ein iPhone 6 Plus mit 64 GB haben will, bezahlt im Apple-Laden knapp 900 Euro. Da dieses Modell zum Verkaufshit wurde, scheinen genügend Personen bereit zu sein, diesen Preis für ein Handy zu zahlen.

Gleichzeitig ist es vielen Verbrauchern zu teuer, eine Packung Milch oder Schweinefleisch zu einem adäquaten Preis zu kaufen. Die eigene Marke der Luxemburger Milchbauern des „Luxembourg Dairy Board“ (LDB), die „Fair Mëllech“ – die eine zusätzliche Direktauszahlung an den Bauern vorsieht –, hat laut den Landwirtschaftsgewerkschaften nur einen marginalen Marktanteil.

dvalvasori@tageblatt.lu

Bei Cactus kostet ein Liter UHT-„Fair-Mëllech“ 1,18 Euro pro Liter. Die beliebten Marken Luxlait und Cactus Lait kosten lediglich sechs bzw. 30 Cent weniger. Dass dieser minimale Preisunterschied vielen Verbrauchern zu hoch ist, verdeutlicht, dass ein nicht unerheblicher Teil der Gesellschaft den Bezug und den Respekt für Lebensmittel verloren hat.

Oftmals herrscht bei Esswaren die Devise „Hauptsache billig“, was besonders Discounterläden in die Hände spielt und Skandale rund um „Billigfleisch“ erst ermöglicht. Soll es zu einem Mentalitätswechsel kommen, muss die Politik eine zentrale Rolle spielen. Eine nationale Kampagne, welche die Qualität der regionalen Lebensmittel hervorhebt und verdeutlicht, dass nachhaltige Produktion zu Recht ihren Preis hat, wäre ein Anfang.