Durchblick dank Transparenz

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(dpa)

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Manchmal muss es also doch der Tritt in den Allerwertesten sein. Nach der LuxLeaks-Affäre, die sich rasch zur EU-Leaks-Affäre aufschwang, reagiert nun die Politik.

Die EU-Finanzminister einigten sich gestern in Luxemburg auf den Austausch der Steuervorbescheide, der Tax-Rulings, zwischen den EU-Finanzämtern.

Armand Back aback@tageblatt.lu

So erhalte man endlich Transparenz, hofft nicht nur Luxemburgs Finanzminister Pierre Gramegna. Und diese Durchsichtigkeit erlaube dann den ersehnten Durchblick; denn bislang scheint es so zu laufen, dass international agierende Konzerne diesen Durchblick haben, die EU-Finanzministerien aber nicht. Da wird man sich ob der Kreativität einiger EU-Kollegen in dem einen oder anderen Amt vermutlich noch die Augen reiben, wenn die nationalen Unternehmenssteuer-Gepflogenheiten eintreffen. Wahrscheinlich wird es eine Kumulation aus allem ebenso grenzwertig Legalen wie moralisch Jenseitigen sein. Wie eine Ali-Baba-Schatzkammer voll mit Steuervergünstigungstricks.

Pierre Gramegna erwartet sich durch den Austausch keinen Einfluss auf den Luxemburger Haushalt. Wenn das bedeuten soll, dass die ganzen, Luxemburg so in Verruf bringenden Tax-Rulings nicht einmal eine substanzielle Einkommensquelle darstellen, muss eine Frage erlaubt sein: Wieso haben wir unseren Ruf damit denn so zerschossen?
Nur gut, dass nun ein Umdenken einsetzt – und Luxemburg auch „auf der guten Seite“ eine treibende Kraft ist.