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(Tageblatt/Fabrizio Pizzolante)

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Die LSAP schwächelt in den Umfragen. Neu ist die Entwicklung nicht. Die Erhebungen bestätigen, was die letzten Wahlgänge bereits gezeigt haben.

Die Partei, die sich eigenen Aussagen zufolge den Interessen der schaffenden Menschen verschrieben hat, verliert zunehmend das Interesse eben dieser schaffenden Menschen. Nun bekommt die Parteiführung verstärkt Gegenwind aus den eigenen Reihen. Zurzeit entwickle sich die LSAP zu einer politischen Kraft, die immer mehr wirtschaftsliberale Standpunkte vertritt, kritisieren mehr als 70 der Mitglieder und fordern eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Werte der Partei.

Lucien Montebrusco lmontebrusco@tageblatt.lu

Die Führung will mit sich diskutieren lassen. Und dann? Lässt sich ein angeblich von vielen Mitgliedern gewünschter Linksruck mit einer Beteiligung an einer doch liberalen Regierungskoalition bewerkstelligen? Realpolitik hat meist wenig mit Parteipolitik gemeinsam. Wer mitregieren will, muss schon die eine oder andere Kröte schlucken.

Andererseits: Was hätte eine LSAP zu verlieren, ginge sie auf die Vorschläge ihrer internen Kritiker ein? Klar, eine Regierungsbeteiligung unter den aktuellen Bedingungen. Langfristig könnte es jedoch nur besser werden. Den Wählerschwund wird sie mit der derzeitigen Politik wohl nur schwer eindämmen, trotz ermutigender Wirtschaftsdaten.
Die Vergangenheit hat allzu oft gezeigt, dass nicht die LSAP diese Früchte ernten darf.