Die Nase gestrichen voll

Die Nase gestrichen voll

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Die öffentliche Versammlung zum Thema „DOnsécherheetsempfannen an der Stad“ – „Stad“ steht hier natürlich für Esch/Alzette –, die die Escher Gemeindeführung für Mittwoch einberufen hatte, war ein voller Erfolg. Doch!

Zugegeben, dies mag angesichts der zweistündigen Offenbarung eines allgemeinen „Ras-le-bol“ ein klein wenig komisch klingen, aber der Austausch, der da stattfand, ist als durchaus positiv zu bewerten. Ja, zuweilen ging es ziemlich lautstark zu. Ja, an Kritik wurde nicht gespart. Und ja, die Verzweiflung und der Überdruss der Bevölkerung sind groß … und offenbarten sich in ihrer ganzen Pracht denen, die für diese Bevölkerung und ihre Anliegen und Ängste Ansprechpartner erster Wahl sein sollten, ja, sogar sein müssen.

Dass dieser Austausch im gegenseitigen Respekt aller Beteiligten stattfand, ist schon mal ein guter Anfang. Und dass es nicht bei dieser einen Versammlung bleiben soll und sich die Escher Gemeindeführung noch vor dem Sommer ein weiteres Mal ihren Bürgern stellen will, zeugt davon, dass sie es ernst meint.

Masken runter! Karten auf den Tisch! Der vielleicht einzige Weg in eine Zukunft, in der Esch, das eigentlich eine sehr lebenswerte Stadt ist und viel zu bieten hat, die dustere Patina, die ihr anhaftet, abstreifen und alle Klischee-Kolporteure selbstbewusst Lügen strafen kann.

Sascha Seil