Unruhe im Medienbetrieb

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Rund 100 Personen haben sich am Montag an der Kundgebung vor den Gebäulichkeiten von St. Paul in Gasperich versammelt. Der Verlag will 74 Stellen abbauen, weitere 104 auslagern.

Die Belegschaft des Medienhauses Saint Paul (Luxemburg Wort, Telecran) soll um 74 Personen abspecken. So sehen es die Pläne der Unternehmensdirektion vor. Zusätzlich sollen einzelne Bereich in neu zu gründende Gesellschaften ausgelagert werden. Davon betroffen wären 104 Personen. Am Montag haben rund 100 Beschäftigte vor dem Sitz von St.Paul in Gasperich demonstriert.

Zuerst sei nur von Personalabbau die Rede gewesen, und dann plötzlich spreche man von Personalauslagerung, von Neuverhandlung der Kollektivverträge, sagt Jean-Paul Baudot, LCGB, am Montag. Insbesondre gegen diese Vorgehensweise wollte die Gewerkschaft demonstrieren. In ein neues Unternehmen ausgelagert werden sollen die Abteilungen Marketing/Anzeigen. Nicht ausgeschlossen ist, dass auch der Druckereibetreib aus dem aktuellen Unternehmen herausgelöst wird. Mit diesen Maßnahmen würde die Belegschaft des klassischen St. Paul-Unternehmens von derzeit knapp 500 auf etwa 300 Mann reduziert.

Neuer Kollektivvertrag

Die Forderung nach einer Neuverhandlung der aktuellen Kollektivverträge, bisher bestand eine Vereinbarung für die Ex-Arbeiter und eine für die Angestellten, erklärte Generaldirektor Paul Lenert damit, dass die Verträge noch aus den 1970er Jahren stammen. Lenert nahm an der Kundgebung vor dem eigenen Haus teil. Da seien Mitarbeiter am Ende der Berufslaufbahn gelangt, und könnten nicht mehr weiter, so eine Erklärung für den Wunsch, den neuen Kollektivvertrag von Grund auf neu zu verhandeln.

Der LCGB befürchtet, dass in Zukunft mehrere Kollektivverträge für die einzelnen Betriebe zur Anwendung kommen werden. Die Gewerkschaft befürwortet jedoch, trotz Auslagerung, einen einheitlichen Kollektivvertrag für alle Unternehmen. Dazu gehöre dann auch eine Personeldelegation für sämtliche Unternehmen, betont Baudot.