Umschwung an der Mosel

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Mehr heimische Weine im In- und Ausland verkaufen, bessere Preise dafür erzielen und damit langfristig die Existenzen der Winzer sichern – so lassen sich die Ziele grob zusammenfassen, welche aus einer neuen Studie zur künftigen Entwicklung des gesamten Weinbaus in Luxemburg hervorgehen. Die Details zu konkreten Schritten zur Umsetzung dieser Vorhaben wurden am Mittwoch vorgestellt.

Eine neue Marketingstrategie soll den Luxemburger Wein aus der Ecke der Nischenprodukte herausholen und ihn im Vergleich zur Konkurrenz auf dem globalen Markt konkurrenzfähiger machen. Am Mittwoch stellte Landwirtschafts- und Verbraucherschutzminister Fernand Etgen (DP) die Ergebnisse einer Studie vor, welche die Behörde in enger Zusammenarbeit mit den drei Erzeugerverbänden – „Domaines Vinsmoselle“, der „Organisation professionnelle des vignerons indépendants a.s.b.l.“, dem „Groupement des négociants“ – sowie dem Weinbauinstitut und dem externen Beratungsunternehmen Ernst&Young ausgearbeitet hat. Seit 2014 wird an der Studie zur Neuausrichtung des gesamten Weinsektors gearbeitet, so der Minister, der in seiner Einführung auf die rückläufigen Zahlen beim Weinkonsum in Luxemburg einging; dies bei zeitgleichem und bisher andauerndem Erfolgskurs der Crémants und einem harten Konkurrenzkampf für die heimischen Produzenten auf dem europäischen Markt, wo der Anteil Luxemburgs 115.000 Hektoliter jährlich ausmacht.

Laut Etgen will man, mit den Instrumenten, welche die Verbände und die Behörde mit dem externen Berater festgehalten haben, es schaffen, den Luxemburger Wein so zu positionieren, dass die Produktionskosten gedeckt, der Lebensunterhalt der Winzer gesichert und die Produkte für Händler und Gastronomen insgesamt attraktiver werden.

Neue Wege in Sachen Wein-Marketing

Wie das gehen soll? Auch darüber haben sich die Beteiligten gemeinsam in unzähligen Arbeitsgruppensitzungen konkrete Schritte überlegt. Der so ausgearbeitete Aktionsplan umfasst 17 Ziele, welche in den nächsten drei bis fünf Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören unter anderem eine verbesserte Kommunikation nach außen, Teilnahme an Events, Überdenken der bisherigen Verkaufsgrundlagen, Werbung und Marketing, engere Zusammenarbeit mit Influenzern wie Bloggern und Fachleuten.

Ein wichtiger Punkt dieser Strategie ist ein neues Image für den Rivaner, der immerhin ein Drittel der Anbauflächen an der Mosel und rund ein Viertel der gesamten Weinproduktion in Luxemburg ausmacht. Es sei schwierig, ihn zu guten Preisen zu vermarkten, obwohl er leicht, spritzig und eigentlich für ein junges Publikum bestens geeignet sei.

Branche in Aufbruchstimmung

Das Image der heimischen Tropfen aufpolieren ist besonders in Belgien nötig. „Wir haben lange Zeit dort nicht unseren besten Wein verkauft“, gestanden die Verantwortlichen am Mittwoch.

Den „Umbruch“ im Weinbau wird künftig eine Körperschaft umsetzen, die sich auf drei Ebenen gliedert. An ihrer Spitze wird ein „Comité stratégique“ stehen, das sich aus Vertretern der drei Erzeugerverbände, des zuständigen Ministeriums und dem Weinbauinstitut zusammensetzt. In seinen Händen liegt die Entscheidungsgewalt über alle Projekte, welche aus der nächsten Ebene hervorgebracht werden. Dort ist die Konzeption und Durchführung der einzelnen Vorhaben angesiedelt. Zwischen dem Strategiekomitee und der Handlungsebene wird ein sogenannter „Pilot“ zwischengeschaltet, dessen Aufgabenbereich die Koordination der Projekte vorrangig beinhaltet.

Mit der Schaffung der neuen Struktur kommt das Aus für die bisherige „Commission de promotion“, welche ähnliche Aufgaben übernahm. Ab 2018 sollen jährlich eine Million Euro ins Budget der Körperschaft fließen. Zwei Drittel der Gelder kommen aus der Staatskasse, ein Drittel steuern die Verbände zu.

K1000
29. Juni 2017 - 19.09

Zitat : "Ab 2018 sollen jährlich eine Million Euro ins Budget der Körperschaft fließen. Zwei Drittel der Gelder kommen aus der Staatskasse........" Geht es darum besseren Wein zu verkaufen ...... oder mehr Wein zu verkaufen bei bleibender Qualität ? Bei ersterem JA , bei zweiterem SELBER SCHULD !!

michel konrad
29. Juni 2017 - 9.58

11.500.000 liter an Wein geteilt durch 1000.000 Eur an Studikosten sind immerhin etwa 8,5 % an Extrakosten beim Ertragspreises beim Wein. Ich hoffe daher das diese Rechnung aufgeht. Dies natürlich kalkuliert auf einem Jahr. Zu hoffen ist dass der Gewinn sich ergibt über Jahren...X FINGERS

gbechet
29. Juni 2017 - 1.00

Und wie wäre es, wenn man einfach mal den Wein probiert, statt Allgemeinplätze zu produzieren. Die Luxemburger Mosel hat eine Vielzahl an guten Weinen zu bieten (sicher nicht alle gleich gut, dafür aber einige exzellent!). N.B. ich bin nicht Winzer, aber Weinliebhaber und bei den Weissweinen sehe ich keinen Grund ausländische zu kaufen (ausser wegen der Abwechslung).

K1000
28. Juni 2017 - 23.43

Und wie wäre es wenn man einfach mal probiert aus guten Trauben guten Wein zu produzieren ? Klasse statt Masse !