Tierschutz: Annie Eck-Hieff gestorben

Tierschutz: Annie Eck-Hieff gestorben

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Im Alter von 79 verstarb am Montag Luxemburgs wohl bekannteste Tierschützerin Annie Eck-Hieff. Sie verschied an den Folgen eines Sturzes. Dreißig Jahr lang war sie Präsidentin der von ihr gegründeten "Association luxembourgeoise pour la protection des animaux" (Alpa). Ein Nachruf.

Annie Eck-Hieff gehörte zu jenen Frauen, die zeitlebens für ihre Ideale eintraten und die durch ihr dynamisches Auftreten und ihre Unnachgiebigkeit Dinge bewegten, was zu konkreten Resultaten führte.

In einem Porträt, das wir am 23. Oktober dieses Jahres veröffentlichten, hatte sie sich selbst als „Revoluzzerin“ bezeichnet, als eine Frau die von sich sagte: „Ich wurde in diese Welt zum freien Denken hineingeboren.“
Im September 1930 wurde Anny Eck-Hieff unter dem Zeichen der Jungfrau in Kayl geboren. Sie besuchte dort die Primärschule, machte eine Schneiderlehre und beschäftigte sich mit der „Haute Couture“. Sie kam also zwischen den beiden bewaffneten Auseinandersetzungen zur Welt, wurde, wie sie sagte, in Kriege und Politik hineingeboren.

1963 zog Anny Eck-Hieff nach Berchem, wo sie bis zu ihrem Lebensende vor ein paar Tagen wohnte. Eigentlich hatte sie Innenarchitektin werden wollen, doch verfügte ihre Familie nicht über die nötigen finanziellen Mittel, um das Studium zu bezahlen. Sie interessierte sich natürlich für Politik, wobei ihr Vater, aktives LAV-Mitglied, ihr bester Lehrer war. Er arbeitete in der Grube und hatte einen tiefen Gerechtigkeitssinn. Sie fühlte sich zu den Tieren hingezogen und sah, dass vieles im Argen lag.

5.000 Mitglieder

Später wird sie die ALPA gründen, ein Tierschutzverein, der heute über 5.000 Mitglieder zählt und der mit harten Bandagen kämpft, um seine Ziele zu erreichen. Anny Eck-Hieff war seit Jahrzehnten immer am Ball. Man weiß um die zahlreichen Tiermisshandlungen, über die sie von den Bürgern in Kenntnis gesetzt wurde und die sie in der Presse brandmarkte, was seitens der Staatsanwaltschaft zum Teil gerichtliche Nachspiele hatte und zu Verurteilungen führte.
Wir hatten sie in unserem Interview gefragt, was dieser Einsatz ihr in ihrem Leben gebracht hat, woraufhin sie meinte: „ Viel Arbeit, viel Disziplin, viel Verantwortung. Aber ich habe es zu einem guten Ende gebracht. Das Verantwortungsgefühl gegenüber Mensch und Tier ist das Wichtigste überhaupt. Hauptsache, man hat Zivilcourage und nimmt sich das Recht, frei zu sein und frei zu denken.“

Ihr plötzlicher Tod, der auf einen Sturz zurückzuführen ist, hat bestimmt nicht nur die Tierschützer berührt. Ihrer Familie, Freunden und Bekannten entbietet das Tageblatt sein aufrichtiges Beileid. r.d. 

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