Zu Spottpreisen nach Tunesien

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Den Tunesiern und Ägyptern hat die Revolution die Freiheit gebracht, den Fluggesellschaften eine Depression. Die Krise lässt die Luxair zum Billig-Flieger werden.

Zahlen für eine Person, aber zu zweit fahren – Das bietet LuxairTours seinen Kunden für die tunesischen Reiseziele Djerba und Monastir an. Mit „Preisschlagern“, dixit Luxair, wirbt die Gesellschaft um die Kunden, die den Ländern Nordafrikas seit dem arabischen Frühling fernbleiben. Tatsächlich ist der Markt in den Maghreb-Ländern seit den politischen Umwälzungen eingebrochen. Verglichen zu 2010 verzeichnete Luxair zum 28. März einen Rückgang der Buchungen bei Sommerferien von 67 Prozent für Tunesien, sagte uns Yves Hoffmann, Luxair-Sprecher. Für Ägypten waren es 49 Prozent und für Marokko noch immerhin 30 Prozent.

Die erforderliche Sicherheit und der gewohnte Komfort in den touristischen Gebieten sei wieder gewährleistet, heißt es seitens der Gesellschaft. Ihre Mitarbeiter hätten sich davon ein Bild vor Ort gemacht. Dass die Kundschaft dennoch auf sich warten lässt, davon zeugen die Sonderaktionen der Gesellschaft. Nicht nur Tunesien wird quasi zu Ramschpreisen angeboten. Auch in Ägypten winken den Interessenten Billigangebote. Im Land der Pyramiden können sich Familien die Reise- und Hotelkosten für ein Kinder sparen. Lediglich der Treibstoffzuschlag von 10 Euro sei für das Kind zu entrichten, so die Gesellschaft beschämt. „Superschnäppchen“ sollen auch ins Königreich Marokko locken, dort wo sich ebenfalls Protest regt.

Politische Unruhen wirken sich unmittelbar auf die Tourismusbranche aus. Das sei bereits beim ersten Golfkrieg Anfang der 1990er Jahre der Fall gewesen, so Luxair-Sprecher Hoffmann. Und auch Terror-Anschläge, wie etwa jener 1997 in Luxor in Ägypten, halten die Urlauber fern. Doch solche Aktionen sind nichts im Vergleich zum Zusammenbruch eines ganzen Staats, betont Hoffmann.