Wir schwitzen weiter

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(Tageblatt/Tania Feller)

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Hoch "Annelie" schickt auch am Samstag eine gehörige Portion Hitze nach Luxemburg. Temperaturen bis zu 38 Grad lassen uns weiter schwitzen. Mehrere Veranstalter von sportlichen Events reagieren.

Auch am Samstag gilt für Luxemburg eine amtliche Hitzewarnung (Link). Die Temperaturen sollen bis auf 38 Grad klettern, aber auch das Risiko von örtlichen heftigen Gewittern soll am späten Nachmittag und am Abend steigen, heißt es von Meteolux. Schwitzen ist auch in der Nacht angesagt. Wie in den vergangenen Tagen werden die Temperaturen nicht unter der 20-Grad-Marke fallen, so dass uns eine weitere Tropennacht bevorsteht. Bleibt das Termometer zwischen 18 Uhr und 6 Uhr stets über 20 Grad, sprechen Meteorologen von einer Tropennacht.

Am Sonntag bringt Hoch „Annelie“ immer noch Sahara-Hitze nach Luxemburg. Temperaturen bis zu 35 Grad sind vorausgesagt. Allerdings verdecken bereits am Morgen dicke Wolken die Sonne. Örtlich soll es heftige Gewitter mit starken Windböen und Hagelschauern vor allem am späten Nachmittag und am Abend geben.

Feuerwehrföderation sagt Wettbewerb ab

Ab Montag geht es langsam abwärts mit den heißen Temperaturen. Sonnig und bis zu 24 Grad, am Dienstag wechseln sich Sonne und Wolken ab mit bis zu 33 Grad. Am Dienstagnachmittag sollen die ersten Regentropfen fallen. Ab der Wochenmitte können wir aufatmen. Sonne und Wolken im Wechsel bei bis zu 22 Grad.

Aber noch ist Mittwoch weit und das heiße Wochenende nicht vorbei. Viele sportliche und kulturelle Veranstaltungen finden am Samstag und Sonntag statt. So hat die Feuerwehrföderation ihren nationalen Sportwettbewerb, der in Weiswampach stattfinden sollte, kurzerhand abgesagt.

Mehr Wasser und Schatten

Der Leichtathletik-Verband, der u.a. den „City-Jogging“ an diesem Sonntag organisiert, gibt allen Teilnehmern den Rat, gleich um 10 Uhr an den Start zu gehen. Des Weiteren hat der Organisator zusätzliche Posten vor dem Start, an der Strecke und bei der Ankunft geplant, wo sich die Teilnehmer mit Getränken und Berieselungsduschen erfrischen können. „Da es beim City-Jogging nicht um ein Zeitrennen geht, kann jeder für sich entscheiden, wie schnell er laufen oder gehen möchte. Er kann zudem unterwegs in einen Pendelbus steigen, wenn er glaubt, die Strecke nicht zu schaffen. Dieser Bus bring ihn dann zur Ankunft“, so Georges Klepper von der FLA.

Was die landwirtschaftliche Ausstellung in Ettelbrück anbelangt, so wurden auch hier in den letzten Stunden zusätzliche Vorkehrungen gegen die große Hitze getroffen. Segel und große Zelte mit speziellen Abdeckungen sollen den Gästen die Möglichkeit bieten, Schatten aufzusuchen. Auch hier gibt es spezielle Wassersprühanlagen und genügend Trinkwasserstellen.

Auf dem Rock-A-field-Festival in Roeser hat der Organisator alles Mögliche in Bewegung gesetzt, damit auch hier genügend Schatten- und Erfrischungsplätze vorhanden sind. Es gibt ebenfalls eine weit sprühende Sprühwasseranlage. Im Angebot gibt es auch Sonnencreme zu einem Euro die Tube. Erlaubt wird auch das Mitbringen von Wasserflaschen und erwünscht ist, dass sich die Gäste mit Kopfbedeckungen ausrüsten, bevor sie zum Festival kommen.

Vorsicht vor dem Sprung ins Wasser

Den vielen Mitbürgern, die an diesem Wochenende ein Freibad oder einen Platz an einem Badegewässer aufsuchen, sei geraten, nicht direkt aus der glühenden Sonne heraus ins kühle Nass zu springen.

Das kann eine Schockwirkung auslösen, die in jedem Fall lebensgefährlich ist. Man sollte den Körper langsam mit Wasser abkühlen, erst dann sollte man ins Wasser steigen (nicht gleich springen).

Allgemein raten die Fachleute, dass der Alkoholkonsum einzuschränken ist. „Der Mix aus großer Hitze und einer großen Menge Alkohol kann ebenfalls sehr schwerwiegende gesundheitliche Folgen mit sich bringen.“

Hohe Ozonwerte

Mit der Hitze folgt eine hohe Ozonbelastung in weiten Teilen des Landes. Ab einem Wert von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wird Ozon-empfindlichen Menschen von Anstrengungen im Freien abgeraten. Bereits am Mittwoch wurde dieser Wert überschritten.

Ab 180 Mikrogramm besteht ein Gesundheitsrisiko besonders für ältere Menschen, Kinder und Menschen mit Atemwegs- und Herzerkrankungen, so die Behörden, die am Dienstag den sogenannten „Plan Canicule“ ausriefen (Link). Die erhöhten Ozonwerte können bei ihnen zu Augen- und Halsreizung, Kopfschmerzen sowie zur Atemnot führen. Auch Atemwegsinfekte können den Betroffenen besonders zu schaffen machen. Bei Asthmatikern kann Ozon zum häufigeren Auftreten der sogenannten „Asthmakrisen“ führen.

Betroffenen wird empfohlen, zwischen 12 Uhr und 24 Uhr keine körperlichen Anstrengungen im Freien zu unternehmen. In geschlossenen Räumen sei die Konzentration von Ozon etwa halb so hoch wie draußen, erinnern die Behörden.

Auch Tiere leiden unter der Hitze

„Hunde und Katzen, (die man im Auto in der Sonne eingesperrt lässt), können einen Hitzeschlag bekommen“, warnen die Luxemburger Tierschützer vom Verein „D’Aiderbichlerfrenn Letzebuerg“ (Link). Schon bei 20 Grad Außentemperatur kann sich der Wagen auf bis zu 50 Grad aufheizen, für die Tiere besteht in diesem Fall Lebensgefahr, betonen die „Aiderbichlerfrenn“ mit Nachdruck.

Auch wenn man das Autofenster ein Stück weit geöffnet lässt, bringt das dem Tier nichts. Denn Hunde und Katzen regulieren ihre Körpertemperatur durch Hecheln. Dadurch verdunstet Wasser, das Tier muss trinken. Geht das nicht, steigt die Körpertemperatur, erklären die Tierschützer.

Schnelle Hilfe bei „Hitzeschlag“

Auch wenn man das Autofenster ein Stück weit geöffnet lässt, bringt das dem Tier nichts. Denn Hunde und Katzen regulieren ihre Körpertemperatur durch Hecheln. Dadurch verdunstet Wasser, das Tier muss trinken. Geht das nicht, steigt die Körpertemperatur, erklären die Tierschützer.

Doch manchmal kommt es zum Notfall. Anzeichen von Austrocknen sind herausgestreckte Zunge mit einem gestreckten Hals, Taumeln. Ab 40 Grad werden lebenswichtige Organe nicht mehr durchblutet, was ein Schock hervorrufen kann. Ab 43 Grad gerinnt das körpereigene Eiweiß, was akute Lebensgefahr bedeutet.

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