Für viel Aufregung in Luxemburg sorgten in den vergangenen Tagen die Aussagen des französischen UMP-Politikers Laurent Wauquiez. Er fodert ein neues Kerneuropa mit sechs Staaten, allerdings ohne Luxemburg. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Jetzt will Wauquiez nach Luxemburg kommen. Er folgt einer Einladung des Parlaments-Abgeordneten Serge Wilmes (CSV). Das meldet „L’essentiel“ am Mittwochabend. „Damit er seine Klischees mit der Realität vor Ort konfrontieren kann“, hieß es offiziell im Schreiben des Politikers, berichtet das Blatt.
In seinem Brief heißt es weiter: „Ich kenne Luxemburg sehr gut. Ich habe mich dort aufgehalten, als ich jung war und Rechtswissenschaften studiert habe. Dann war ich in Luxemburg zu Besuch als Staatsberater, als Politiker und als Minister. Ich komme gerne zur Diskussion nach Luxemburg, um mich in einer Debatte mit Politikern auszutauschen“.
Kritik
In seinem Brief versucht der UMP-Politiker zu beschwichtigen: „Ich habe nichts gegen Luxemburg. Ich habe nie über einen unseriösen Standort oder Steueroase gesprochen.“ Vergangene Woche hörte sich dies allerdings in einem Fernsehinterview in Frankreich noch ganz anders an. Luxemburg sei ein reines Steuerparadies ohne wirtschaftliche und industrielle Struktur. Das Land sei sehr artifiziell begründet er. Nach seinem Willen sollte das Land aus der EU austreten.
Die Äußerungen sorgten bereits auch in der UMP für Kritik. So rügte am Montagmorgen EU-Innenmarktkommissar Michel Barnier bei seinem kurzen Arbeitsbesuch in Luxemburg seinen Parteikollegen Wauquiez. Der UMP-Vizepräsident Jean-Pierre betonte, dass die von Wauquiez geäußerten Positionen keineswegs mit denen der UMP übereinstimmen.
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