Was tun, wenn Cattenom hochgeht

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LUXEMBURG - Die Regierung will sich und die Bevölkerung für den Ernstfall in der Atomzentrale Cattenom wappnen. Die Haushalte sollen sich mit Jodtabletten eindecken und sie zuhause aufbewahren.

Kurz nachdem die Atomzentrale in Cattenom in Betrieb genommen worden war, hatte Luxemburg seinen ersten Notfall-Plan Cattenom erstellt. Das war 1986. 1994 wurde er erstmals überarbeitet. Nun liegt eine dritte Version vor. Neu ist vor allem, dass die Bürger sich selbst mit Jodtabletten werden eindecken müssen.

In den kommenden Tagen werden die Haushalte einen Brief erhalten, in dem sie aufgefordert werden, sich in der Apotheke mit einem Set von Jodtabletten einzudecken. Der sogenannte Blister enthält zehn Tabletten und ist gratis. Aufbewahren sollte man sie an sicherer Stelle. Die Regierung gab bereits eine Bestellung für 250.000 Sets auf. In Reserve hat sie noch 100.000 alte. Ein Problem sei das nicht, da die Mittel kein Haltbarkeitsdatum haben, hieß es am Dienstag bei einer Pressekonferenz von Premierminister Xavier Bettel, Gesundheitsministerin Lydia Mutsch und Innenminister Dan Kersch.

Bei der Übergabe der Tablette wird ebenfalls eine Gebrauchsanweisung beiliegen. Sie erklärt, wie und wann die Tabletten geschluckt werden sollen. Zusätzlich wird den Haushalten eine Broschüre zugestellt werden. Sie enthält Informationen über die Gefahren und die Verhaltensweise im Fall einer Nuklerakatastrophe.

10 Gemeinden prioritär evakuiert

Im Fall einer Katastrophe würden die Einwohner der Gemeinden evakuiert, die sich in einem Umkreis von 15 Kilometern um Cattenom befinden. Es handelt sich dabei um Bettemburg, Dalheim, Düdelingen, Frisingen, Kayl, Mondorf, Roeser, Rümelingen, Schengen und Weiler-la-Tour. Betroffen wären rund 60.000 Personen. Die Gemeinden werden angewiesen, Sammelpunkte festzulegen, wo sie nicht mobile Personen versammeln könnten zwecks Evakuierung.

Eine neue Webseite, www. Infocrise.lu, soll außerdem über Krisensituationen in Luxemburg informiert.