Vor neuen Heraus-Forderungen

Es war ein besonderer Kongress: Zum 85. hatte man sich etwas Ungewöhnliches einfallen lassen und die rund 180 Delegierten und freiwilligen Mitarbeiter auf die „Marie-Astrid“ eingeladen.

Dies sei ein spezielles Dankeschön für die viele gute Arbeit, die in den zurückliegenden Jahren im „Foyer de la femme“ geleistet worden sei, sagte Lily Gansen gegenüber dem Tageblatt. Lily Gansen, seit 1980 Präsidentin des „Foyer de la femme“, gibt sich optimistisch, dass auch die neuen Herausforderungen gemeistert werden können. Standen die üblichen Berichte auf dem Kongress zwar für einmal eher im Hintergrund, so zeigten sie doch auf, dass der Optimismus von Lily Gansen zweifelsfrei berechtigt ist. Das „Foyer de la femme“ heute steht für eine enge Verbindung von Jung und Alt, so wie sie selten zu finden ist.

Angefangen bei den traditionellen Ferienkolonien für Kinder und Jugendliche in Lombardsijde an der belgischen Küste, wo einfacher Urlaub, Reitwochen, ausgerichtet vom „Foyer des jeunes“, aber auch Sprachkurse gemeinsam mit der Berlitz-Schule angeboten werden. In Swanage, an der englischen Südküste, konnten diese Kenntnisse dann an einem College vertieft werden, verbunden mit einem Besuch Londons. In Lombardsijde, das auch als Hotel genutzt werden kann, fanden Extra-Aufenthalte wie z.B. eine Jod-Woche, Nordic-Walking-Ferien, Trips usw. großen Anklang.

Ausgerichtet werden auch Winterkolonien für Kinder und Jugendliche in Österreich. Zu den neuen Angeboten gehört die Ausbildung zum Ferienbegleiter (Animateur B).

Mit besonderem Stolz jedoch kann man auf die Verwaltung der „Maison relais“ in Rümelingen verweisen, eines der sichtbaren Zeichen für den Aufbruch in neue Zeiten.

Das gilt nicht weniger für die neuen Coaching-Kurse für Frauen. Und natürlich ganz besonders für den humanitären Einsatz des „Foyer de la femme“. Letztes Jahr ist ein Hilfskonvoi ins polnische Gliwice gestartet, wo man 122 Kleinkinder eines Waisenheimes unterstützt.

Einsatz nahe Myanmar

Finanzielle Unterstützung gibt es auch für ein thailändisches Hilfswerk, das Schulen für Kinder in den Bergen von Chiang Rai einrichtet, und eine Schule mit Internat bei Mae Hong Son im Norden das Landes. Dieser gesamte Komplex wurde vom „Foyer de la femme“ mit einer Solaranlage ausgestattet, was auch allen Einwohnern Strom bescherte. Für eine Einrichtung an der Grenze zu Myanmar, in der behinderte Kinder therapiert werden, wird das „Foyer de la femme“ jetzt größere Räume bauen, damit Kinder und Eltern während der Therapie menschenwürdig untergebracht werden können.

„Früher und heute, im Interesse aller“: Die Zielrichtung des „Foyer de la femme“ könnte nicht zukunftsträchtiger sein.