„Unsere Forderungen wurden gehört“

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Der Gesundheitskasse geht es finanziell glänzend. Das wird ab Jahresbeginn auch den Versicherten zugute kommen.

Wer mag schon den Besuch beim Zahnarzt, insbesondere wenn der Doktor sich mit dem Bohrer an den kranken Zahn heranmachen muss. Ab Jahresbeginn wird der besonders schmerzempflindliche Patient bei seinem Arzt problemlos nach einem lokalen Betäubungsmittel fragen können, ohne dafür zahlen zu müssen. Die Gesundheitskasse CNS wird die Kosten für die Betäubungsspritze übernehmen. Darauf verständigten sich die Teilnehmer der Gesundheitsquadripartite am Mittwoch. Ab Jahresbeginn werden die Patienten auch unentgeltlich zweimal eine Zahnsteinentfernung vornehmen können.

Insgesamt acht Verbesserungen im Bereich Orthodontie wurden am Mittwoch vereinbart, sagte Carlos Pereira (OGBL), der bei der CNS die Interessen der Versicherten und Patienten vertritt. Sehr zufrieden sei er mit den beschlossenen Leistungsverbesserungen, sagte er am Mittwoch Abend dem Tageblatt. Seit Jahren plädiere seine Gewerkschaft für diese Leistungserweiterungen. Diese seien den Versicherten und Patienten geschuldet. Schließlich hätten sie wesentlich zur Sanierung der Finanzen der CNS beigetragen. Pereira bezifferte diesen Beitrag mit rund 50 Millionen Euro, die Hälfte davon durch Beitragserhöhungen.

Laseroperationen

Verbesserungen wurden auch bei den Sehhilfen vereinbart. Kontaktlinsen würden in Zukunft ab 6 Dioptrien erstattet, statt bisher 8. In den kommenden Monaten werde außerdem über eine mögliche Übernahme der Kosten von Laseroperationen diskutiert, so Pereira. Nicht ausgeschlossen ist des Weiteren die Kostenübernahme bei der Behandlung mit der sogenannten Alternativen Medizin.

Zufrieden gab sich Pereira auch in der Frage der Verbesserung der Notdienste, obwohl die Forderung nach einer Integration der „Maisons médicales“ in die Krankenhäuser vorerst nicht umgesetzt wird. Das Dossier Engpässe bei den Notaufnahmen liege nun endgültig auf dem Tisch, freute sich der OGBL-Vertreter. Man sei sich des Problems langer Wartezeiten bei den Notdiensten bewusst. „Eine grundlegende Reform drängt sich hier auf“, so Pereira.

Die Integration der medizinischen Häuser in die Spitäler stieß vor allem auf den Widerstand der Ärztevereinigung AMMD. Die Zusammenführung beider Einrichtungen unter einem Dach könnte ua. zu einer Reduzierung der langen Wartezeiten und zu einer schnelleren Betreuung der Patienten führen.