Twinerg unrentabel

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Ab Oktober 2015 soll die Gas-Dampf-Turbine Twinerg eingemottet werden. Die Stromerzeugung lohnt sich nicht mehr. Sie könnte aber notfalls schnell hochgefahren werden, verspricht man.

Zuletzt war sie durch den gelblich-rötlichen Feinstaub auf Autos und Gärten in die Schlagzeilen geraten. Im Oktober 2015 soll Twinerg die Stromproduktion vorerst ganz einstellen. Die Gas-Dampf-Turbine sei nicht mehr rentabel, heißt. Sie teilt damit das Schicksal ähnlicher Anlagen in Europa, heißt es seitens des Unternehmens.

Wegen des Preisverfalls an den Strombörsen in den letzten Jahren habe Twinerg im Jahr 2013 nur noch an 3.000 Stunden produziert, so Wirtschafts- und Energieminister Etienne Schneider in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Georges Engel (LSAP). Im Jahr 2010 waren es noch 7.000 Stunden. Derzeit produziert Twinerg nur noch Strom, wenn der Marktpreis kostendeckend ist. Während des ganzen Sommers über war Produktionsstopp.

Vorerst keine Entlassungen

Im Oktober 2015 soll die Anlage eingemottet werden, so Schneider, der sich dabei auf die Verantwortlichen von Twinerg beruft. Sie könnte bei Bedarf jedoch schnell hochgefahren werden. Zu Personalentlassungen soll es vorerst nicht kommen. Die Mitarbeiter sollen Wartungsarbeiten vornehmen, die andernfalls einem Subunternehmen überlassen worden wären.

Noch ist die Zukunft der Twinerg jedoch nicht abschließend geklärt. Das Werk, das am belgischen Stromnetz angeschlossen ist, könnte ab 2015 als Reserve-Produzent für Belgien einspringen. Darüber wird derzeit verhandelt.

Folgen auf das von Sudcal S.A. betriebene Fernwärmenetz soll die eventuelle Schließung von Twinerg nicht haben, betont Schneider. Das Netz wird von Twinerg gespeist. Sudcal betreibt jedoch einen eigenen Gasheizkessel, der bei Lieferengpässen seitens Twinerg einspringt. Twinerg selbst verfügt über eine ähnliche Anlage, die im Falle einer Panne bei Sudcal übernimmt. Derzeit wird mit Twinerg über das Aufrechterhalten dieser Pannenhilfe für Sudcal verhandelt.