Spiel auf Zeit

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LUXEMBURG - Das aktuelle Verfahren gegen die beiden Angeklagten Marc Scheer und Jos Wilmes wird auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Das hat das Gericht am Mittwoch mitgeteilt.

Die Entscheidungsfindung dauerte eine Woche. Am Mittwoch gab Richterin Sylvie Conter bekannt, dass der Bommeleeër-Prozess bis auf Weiteres ausgesetzt wird. Dies hängt mit der aktuellen Anklageerhebung gegen die zum Teil hohen aktiven und ehemaligen Polizeikader Pierre Reuland, Guy Stebens, Aloyse Harpes, Marcel Weydert, Armand Schockweiler und Charles Bourg zusammen.

Den sechs wird Strafvereitelung im Amt, Meineid und Mittäterschaft vorgeworfen. Der Ball liegt jetzt aktuell bei Untersuchungsrichter Ernest Nilles. Er prüft derzeit die Forderungen der Staatsanwaltschaft gegen die sechs Männer. Wann es zu einem neuen Prozess kommt steht in den Sternen. Prozessverfolger gehen davon aus, dass es Jahre dauern kann, bis es ein neues Verfahren in der Affäre um 20 Anschläge zwischen 1984 und 1986 geben wird. „Ein Spiel auf Zeit,“ wie ein Anwalt am Mittwoch vor Prozessbeginn erklärte.

Ben Geiben und Jos Steil

„Wir machen jetzt mal überhaupt nichts mehr“, so Richterin Sylvie Conter in Richtung Verteidigung. Gaston Vogel, Anwalt von Marc Scheer, nutzt allerdings die Gunst der Stunde um gegen die Ermittlungen und den Prozess vor Gericht ins Feld zu ziehen. In seiner Schlussfolgerung fällt immer wieder der Name Ben Geiben. Er kritisiert scharf, dass Geiben nie im Blickfeld der aktuellen Ermittungen steht und stand. Er geht dabei auf die Observation von Geiben ein, sowie die Rolle der Gendarmerie und des Geheimdienstes.

Zweiter Name ist Jos Steil. Für Vogel spielt Steil ebenfalls eine wichtige Rolle bei den Anschlägen. Auch gibt es Anschuldigungen in Richtung Geheimdienst und die ehemalige Geheimtruppe Stay Behind.