Serge Wilmes und die Gedenkstätten

Serge Wilmes und die Gedenkstätten

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Mit parlamentarischen Anfragen wollen anscheinend einige Abgeordnete sich auf der Zielgeraden vor den Wahlen in Erinnerung bringen. So auch der CSV-Senkrechtstarter Serge Wilmes.

Die parlamentarische Anfrage des CSV-Abgeordneten Serge Wilmes über den Erhalt der Gedenkstätte in Fünfbrunnen (Cinqfontaines) an Staatsminister Jean-Claude Juncker, muss etwas seltsam anmuten. In diesem Lager, das die Nazis zynisch als „jüdisches Altersheim“ bezeichneten, wurden während der Besatzung von 1940-1944 669 meist ältere und kranke Juden eingepfercht, bevor man sie zu den Vernichtungslagern von Auschwitz und Theresienstadt verschleppte.

Wilmes möchte hier eine „Gedenkstätte“ für diese Holocaust-Opfer erhalten und setzt dabei den Akzent auf die Beraubung („spoliation“) der luxemburgischen Juden. Das ist im Verhältnis zum tragischen Schicksal der Deportierten fast ebenso zynisch wie im Nazi-Jargon das „jüdische Altersheim“. Eigentlich wissen müsste der Historiker Wilmes, der ein Museum im belgischen Malines zur Erinnerung an die Holocaus-Opfer als Beispiel bemüht, dass es in Cinqfontaines bei Ulflingen bereits eine solche Gedenkstätte seit längeren Jahren gibt, mit einem Mahnmal und einer Skulptur des luxemburgischen Künstlers Lucien Wercollier und einer Informationstafel, die im Jahre 2005 angebracht wurde.

Der CSV-Abgeordnete will aber auch wissen, wie es in Luxemburg-Stadt um ein Denkmal für die Holocaust-Opfer bestellt ist. Pläne bestehen, so Wilmes, bereits seit vier Jahren, ohne dass sich etwas Konkretes getan hat. Des Weiteren möchte er erfahren, ob die Regierung dieses Vorhaben der Stadt Luxemburg finanziell unterstützen will.