Neuer Anlauf

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LUXEMBURG - Gewerkschaften und Direktion von ArcelorMittal haben sich am Donnerstag vor dem Schlichter getroffen. Dieser rät den Parteien, es nochmals zu versuchen.

Die erste Sitzung von OGBL, LCGB und ArcelorMittel-Direktion vor dem Schlichter diente vor allem dazu, weitere Termine für Gespräche zu vereinbaren. Mehr war am Donnerstag bei diesem ersten Treffen nicht drin. Nach monatelangen erfolglosen Verhandlungen zur Erneuerung des Kollektivvertrags für die Beschäftigten der Stahlindustrie hatten die Gewerkschaften das Schlichtungsamt eingeschaltet. Der Schlichter riet ihnen, sich nochmals an den Verhandlungstisch zu setzen.

Beide Seiten wollen sich nach den Sommerferien Ende August mehrmals treffen. Am 17. September dann steht ein weiterer Termin beim Schlichter an, um Zwischenbilanz zu ziehen, so Jean-Claude Bernardini vom OGBL. Gesprächsbereitschaft haben beide Seiten signalisiert. Erfreut zeigte sich der Gewerkschafter, dass es auf Seiten der Direktion keine Tabu-Themen gebe.

Nach Lux2016 Lux2020?

Die Diskussion dreht sich vor allem um die Höhe einer einmaligen Prämie, die den Beschäftigten für die Jahre 2012 und 2013 ausbezahlt werden soll. Die Direktion hatte zuletzt 300 Euro vorgeschlagen. Zu wenig, so die Gewerkschaften.

Noch wichtiger dürften jedoch die Gespräche um die weitere Ausrichtung der Stahlindustrie in Luxemburg sein. Die Gewerkschaften wünschen sich langfristige Garantien, insbesondere die seit Arbed-Zeiten bestehende Lohngarantie soll in die Zukunft hinüber gerettet werden.

Der OGBL fordert darüber hinaus ein neues Tripartite-Abkommen, so wie Lux2016, nur soll es bis 2020 gültig sein. Darin müssten der Fortbestand der „Cellule de reclassement“ (CDR) und die Vorruhestandsregelungen abgesichert werden. Der Ausbau des bestehenden industriellen Werkzeugparks müsse vertraglich festgehalten werden. Neue hochwertige Produkte sollten die Überlebensfähigkeit der Stahlindustrie in Luxemburg gewährleisten. Lux2016 war im März 2012 unterschrieben worden.

Zeit bis Ende November

Bis Ende November bleibt beiden Seiten Zeit, eine Einigung zu finden. Dann läuft die gesetzlich eingeräumte Frist für die Schlichtungsprozedur aus. Misslingt sie, wird die Nichteinigung erklärt und es darf gestreikt werden.

Bereits am 18. September, ein Tag nach der Schlichtung, kommt die Stahltripartite zusammen. Dort werden Gewerkschafter und Direktion zusammen mit den Wirtschafts- und Beschäftigungsministern eine Bilanz der in Lux2016 vorgesehenen Investitionen ziehen.