Michelau, die Zweite?

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In der Nacht zum 15. März war es zwischen Monnerich und Esch zu einem umfangreichen Erdrutsch gekommen. Die Bodenmassen vergruben unter anderem die Verbindungsstraße.

Nun ist schon fast ein Monat seit dem Erdrutsch zwischen Monnerich und Esch um, und es ist noch immer unklar, wie sich dieses Dossier weiterentwickeln wird.

In Monnerich kämpfte man gleich nach dem Erdrutsch mit den Nachwehen des Unglücks. Fernsehen und Internet konnten binnen kürzester Zeit wieder funktionieren. Hierzu zog die Post eine neue Leitung über Bergem und Hüncheringen nach Bettemburg. „Es gibt noch einige wenige Probleme, die noch nicht ganz behoben werden konnten“, so die Monnericher Bürgermeisterin Christine Schweich am Dienstag dem Tageblatt gegenüber. „Doch die Post arbeitet daran und wird diese Störungen in den kommenden Tagen auch behoben haben.“

Radioaktiver Müll

Was die auf der betroffenen Deponie abgelagerten Schwermetalle sowie radioaktive Materialien von der Firma Continental Alloys SA (CASA) anbelangt, so werde die Gemeinde alle 14 Tage über die Ergebnisse der von Seiten der zuständigen staatlichen Instanzen durchgeführten Messungen informiert. „Bis jetzt gibt es, was die Strahlung anbelangt, überhaupt keinen Grund zur Aufregung.“

In Sachen öffentlicher Nahverkehr habe man einen Buspendeldienst eingerichtet, der dreimal die Stunde als Zubringerdienst zum bestehenden öffentlichen Transport fährt.

Auf die Frage, wie lange es wohl dauern wird, bis die Folgen dieses Erdrutsches beseitigt werden können, wusste die Bürgermeisterin keine konkrete Antwort zu geben. „Uns wird es wohl nicht anders gehen als den Einwohnern aus Michelau.“ Gemeint ist damit der Felsrutsch in einem Steinbruch an der N27 zwischen Erpeldingen (Ettelbrück) und Michelau aus dem Jahre 1997. Damals hatten sich aus dem Steinbruch mehrere Tonnen schwere Felsbrocken gelöst, die dann zu Tal gingen und die erwähnte Straße komplett blockierten. Der damalige Transport- und Bautenminister Robert Goebbels reagierte sehr schnell und ließ unterhalb und oberhalb der Unglücksstelle Notbrücken über die benachbarte Sauer legen und auf dem gegenüberliegenden Ufer wurde eine 200 Meter lange neue Straße angelegt.

Umleitungsstraße

Doch dieses Provisorium hat noch immer Bestand, denn in Zwischenzeit ist der Inhaber der Steingrube mit seiner Firma in Konkurs gegangen und die erforderliche Sanierung des Steinbruchs würde mehrere Millionen Euro verschlingen – eine Summe, die von der Öffentlichkeit getragen werden müsste. Im Moment denkt man noch immer daran, diese Sanierung und die nachträgliche Entfernung der auf der Straße liegenden Felsbrocken vorzunehmen. Wann dies jedoch gemacht werden kann, steht auf einem anderen Blatt.

„Wir kommen wohl auch nicht daran vorbei“, so Christine Schweich abschließend, „eine Umleitungsstraße anzulegen. Das liegt aber nicht in den Händen der Gemeinde, da weder die Deponie noch die Straße gemeindeeigenes Terrain ist. In naher Zukunft könnte es aber diesbezüglich zu Gesprächen mit dem zuständigen Minister kommen.“