Mensch und Tier im „Backofen“

Mensch und Tier im „Backofen“
(dpa/Jens Böttner)

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Der Sommer meint es gut mit uns: Sonne und Hitze pur. Aber Vorsicht, damit Mensch und Tier sie genießen können, helfen diese einfachen Regeln.

Temperaturen über 30 Grad und Sonne pur (Link): Das was für die einen Entspannung und Urlaubsfeeling pur bedeutet, könnte besonders ältere Menschen oder Chronischkranke stark belasten, warnt das Gesundheitsministerium am Montag. Die Behörden geben nun wichtige Tipps, wie man die Hitze besser übersteht.

Der erste lautet, viel trinken. Am besten Wasser, mindestens 1,5 Liter am Tag. Leicht gesüßte Säfte und Getränke oder leichte Brühe, sind auch ok. Kaffee, Tee, überzuckerte Getränke und „Koffeinbomben“ sollten so weit wie möglich vermieden werden.

Luftig und leicht

Beim Essen lieber zum Salat und Obst greifen, damit die Mineralienspeicher im Körper aufgefüllt werden können. Auch wenn der strahlendblaue Himmel nach Spaziergang und Sport „schreit“, sollte man die heißesten Stunden des Tages zum Schlendern meiden. Und wenn man doch der Verführung nachgibt, sind ein schattiges Plätzchen und Kopfbedeckung absolute Pflicht.

Luftig leicht, sollten nicht nur Getränke und Speisen bei der Hitze sein, sondern auch die Kleidung. Leinen und Baumwolle sind dabei zuverlässige Begleiter, so das Gesundheitsministerium.

Dunkel und verschlossen

Nein, nicht ganz wie in einem Kinosaal, sollte auch das Zuhause auf die Hitze von draußen „vorbereitet“ werden. Fenster und Türen geschlossen halten, Rollläden herunterlassen. Sobald es draußen wieder kühler wird, morgens früh und abends, wieder die Fenster aufreißen. Und auch nachts mit geöffnetem Fenster schlafen und sich die kühle Sommerbrise um die Nase wehen lassen.

Hitze bedeutet nicht nur Selbstschutz, sondern auch Fürsorge. Wenn es in der Familie oder in der Nachbarschaft, alleinstehende Menschen gibt, sollte man sie zumindest während der Hitze öfters besuchen und erinnern zu trinken. Denn ältere Menschen, erklärt die Behörde, haben weniger Durst und bemerken nicht, wenn sie dehydrieren (Gefahr vor Austrocknung).

„Plan Canicule“

Der sogenannte „Plan Canicule“ richtet sich an Menschen über 75 Jahre, die nur eingeschränkt selbstständig sind und keine Hilfe von einem Pflegedienst bekommen. Sie können sich bei den Behörden in spezielle Listen eintragen, damit ein Pfleger während der Hitzewelle nach dem Rechten bei ihnen schaut.

Wie genau das Einschreiben funktioniert, steht auf der Webseite des Gesundheitsministeriums unter www.sante.lu oder beim Roten Kreuz im Netz unter www.croix-rouge.lu. Infos gibt es auch per Telefon unter der Nummer 2755 beim Roten Kreuz.

Anhand der vorausgesagten Temperaturen für die nächsten Tagen, wird das Gesundheitsministerium im Rahmen des „Plan Canicule“ die sogenannte „Alarmstufe Orange“ ausrufen. Diese sieht häufigere Besuche von Pflegekräften bei den Menschen vor, die sich in der Liste der Behörden eingetragen haben.

Ein letzter Tipp der Behörden lautet, sich gut einzucremen, wenn man draußen ist. Ob beim Konzert oder Freibadbesuch den Schutz vor der Sonne nicht vergessen.

„Hund im Backofen“

Schutz, wenn auch keine Sonnencreme, brauchen auch unsere tierischen Freunde. Der Verein „D’Aiderbichlerfrenn Letzebuerg“ unterstützt die Aktion „Hund im Backofen“, der deutschen Tierschützer von „Tasso“ e.V.. Diese richtet sich gegen „rücksichtslose Tierbesitzer“, schreibt der Verein am Dienstag.

„Hunde und Katzen, (die man im Auto in der Sonne eingesperrt lässt,) können einen Hitzeschlag bekommen“, warnen die Luxemburger Tierschützer. Schon bei 20 Grad Außentemperatur kann sich der Wagen auf bis zu 50 Grad aufheizen, für die Tiere besteht in diesem Fall Lebensgefahr, betonen die „Aiderbichlerfrenn“ mit Nachdruck.

Schnelles Hilfe bei „Hitzeschlag“

Auch wenn man das Autofenster ein Stück weit geöffnet lässt, bringt das dem Tier nichts. Denn Hunde und Katzen regulieren ihre Körpertemperatur durch Hecheln. Dadurch verdunstet Wasser, das Tier muss trinken. Geht das nicht, steigt die Körpertemperatur, erklären die Tierschützer.

Doch manchmal kommt es zum Notfall. Anzeichen von Austrocknen sind herausgestreckte Zunge mit einem gestreckten Hals, Taumeln. Ab 40 Grad werden lebenswichtige Organe nicht mehr durchblutet, was ein Schock hervorrufen kann. Ab 43 Grad gerinnt das körpereigene Eiweiß, was akute Lebensgefahr bedeutet.

Sollte es dennoch zu einem solchen Notfall kommen, ist das Tier schnellstmöglich beim Tierarzt zu bringen. Als erste Hilfemaßnahme den Vierbeiner in den Schatten bringen und ihn mindestens 30 Minuten mit nassen kalten Tüchern abkühlen, raten die Tierschützer.

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