Luxemburgs mächtiger Reisepass

Luxemburgs mächtiger Reisepass
(Pierre Matge)

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Halter eines luxemburgischen Passes können 155 Länder visafrei bereisen. Damit liegt Luxemburg ganz weit oben in einem aktuellen Ranking.

Reisepass ist nicht gleich Reisepass. Welche Freiheit das Dokument bietet, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Das geht aus dem aktuellen „Passport Index“ hervor. Das Ranking zählt auf, wie viele Länder mit einem Pass bereist werden können, ohne dass der Reisende vorher ein Visum beantragen muss.

An der Spitze des Rankings stehen Deutschland und Schweden. Menschen mit einem Pass aus diesen beiden Ländern können 158 andere Länder bereisen, ohne ein Visum zu beantragen. Auf Platz zwei folgen Finnland, Frankreich, die Schweiz, Spanien und das Vereinigte Königreich mit je 157 Ländern, die bereist werden können, ohne sich vorher um ein Visum zu kümmern.

„Mächtig“ und „weniger mächtig“

Luxemburg belegt mit 155 Ländern „nur“ Platz vier. Halter eines deutschen Passes können dem Ranking zufolge – anders als Halter des Luxemburger Äquivalentes – zum Beispiel ohne Visum nach Kasachstan oder nach Vietnam reisen. Die Reise ohne ein Visum ist allerdings in der Regel zeitlich stark begrenzt.

Am wenigsten Freiheit bietet ein Pass aus Afghanisten (24 Länder), Pakistan (27) oder dem Irak (29). Wie das Weltwirtschaftsforum in einem Artikel zu dem Ranking bemerkt, werden die „am wenigsten mächtigen Pässe“ von Ländern herausgegeben, die arm und oft in Konflikte verwickelt sind. „Der Pass der neuesten Nation in der Welt, des krisengeplagten Südsudan, erlaubt die visumfreie Einreise in gerade einmal 36 Länder.“

Ein Pass für Afrika

Das Weltwirtschaftsforum weist darauf hin, dass Südafrika das Land mit dem höchsten Ranking des afrikanischen Kontinentes ist: Platz 46. Halter eines südafrikanischen Passes können 91 Länder visafrei bereisen. Die Afrikanische Union (der alle afrikanischen Staaten außer Marokko angehören) teste allerdings gerade einen panafrikanischen Pass, der es den Haltern erlaube, alle 54 Mitgliedstaaten visafrei zu bereisen. In einer Testphase sei der Pass bislang nur für Staatsoberhäupter, Außenminister und die permanenten Representanten der Union im Hauptquartier in Addis Ababa in Äthiopien verfügbar. Bis 2020 soll der Pass allen Bürgern zur Verfügung stehen.

Das Ranking wurde erstellt von der Beratungsfirma Arton Capital. Das Unternehmen hat sich spezialisiert auf „Wohnort und Staatsangehörigkeit“ von Investoren.