Luxemburg will mit Paris über Cattenom reden

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LUXEMBURG - Umweltministerin Carole Dieschbourg und Gesundheitsministerin Lydia Mutsch wollen sich mit dem französischen Umweltminister Philippe Martin treffen.

Aus dem geplanten Gipfeltreffen der Großregion in Trier war am 17. März ein Mini-Gipfel ohne Frankreich geworden. Das Spitzentreffen sollte sich vornehmlich energiepolitischen Fragen widmen. Weil dabei auch das bei Luxemburg, Saarland und Rheinland/Pfalz ungeliebte AKW Cattenom zur Sprache kommen würde, hatten sich die Vertreter Lothringens kurzfristig abgemeldet.

In einem Schreiben an Frankreichs Umwelt- und Energieminister Philippe Martin bedauern Luxemburgs Gesundheitsministerin Lydia Mutsch (LSAP) und Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) das Fernbleiben des Vertreters der französischen Atomaufsichtsbehörde bei Treffen. Luxemburgs Regierung sei nach wie vor gegen eine Verlängerung der Betriebsgenehmigung für das AKW Cattenom, so die beiden Ministerinnen. Der Abbau der Anlage müsse programmiert werden, sagen sie und weisen dabei auf die Nähe des Kernkraftwerks von der Luxemburger Grenze. Ein ernsthafter Zwischenfall in Cattenom würde die Existenz des Landes in Gefahr bringen, heißt es.

Dieschbourg und Mutsch haben Martin ein bilaterales Treffen angeboten, um diese Fragen zu diskutieren.

Ziel des Treffens in Trier war es, die Zusammenarbeit der Region bei der Energiegewinnung zu verstärken. Eine grenzüberschreitende Arbeitsgruppe soll alle Aktivitäten von der Energieerzeugung bis zur Speicherung in einem Geodaten-Info-Pool zusammentragen.

Proteste gegen Cattenom

Das Gipfeltreffen war von Protesten gegen die AKW Cattenom begleitet. Saarland, Rheiland/Pfalz und Luxemburg hatten ihre Bedenken gegen die Laufzeitverlängerung der Anlage geäußert.

3,5 Milliarden Euro werden in den kommenden Jahren in das AKW Cattenom investiert. Die Anlage soll nach Wunsch der EDF und der französischen Behörden dann bis 2045 weiter betrieben werden.

Zur Großregion mit elf Millionen Einwohnern gehören Rheinland-Pfalz, das Saarland, Luxemburg, Lothringen, die deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens und die Wallonie.