Leben wie am Mittelmeer

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Fertiggerichte führen zu Fettleibigkeit. Das ist das Ergebnis einer Studie am Forschungsinstitut CRP Santé. Wer gesund bleiben will, sollte sich wie die Bewohner des Mittelmeerraums ernähren.

Jedem müsste in der Zwischenzeit bekannt sein: Fast-food ist nicht unbedingt die gesündeste Ernährungsweise. Nun hat eine Forscherin am Luxemburger „Centre de recherche public Santé“ in einer Studie festgestellt, dass auch Fertiggerichte der Gesundheit abträglich sind. Sie führen zu Fettleibigkeit, sagt Dr. Ala’a Alkerwi, Seniorforscherin am CRP Santé. Sie hat vor kurzem gleich drei Studien über Ernährungsgewohnheiten und ihre gesundheitlichen Folgen in zwei renommierten britischen Wissenschaftszeitschriften veröffentlicht: dem British Journal of Nutrition und dem Public Health Nutrition Journal.

Zusätzliche Erklärungen

Die wenig gesundheitsförderlichen Aspekte von Fertiggerichten führt Dr. Ala’a Alkerwi auf die größere Präsenz von Zucker, Salzen und Fetten und auf den Mangel an Fasern zurück. Wer Fertiggerichte verzehrt, nimmt auch mehr Kalorien zu sich, so Dr. Alkerwi auf unsere Frage hin. Alles was zu unserer Gesundheit beitragen kann, findet sich weniger häufig in Fertiggerichten.

Die unterschiedlichen Folgen des Konsums von Fleisch und Milchprodukten erklärt Dr. Alkerwi mit der Zusammensetzung der Milch. Milch enthalte auch andre Elemente als nur Eiweiss. Sie nennt Fette, Vitamine, Kalzium u.a. Beobachtungen ergaben, dass Konsumenten von Erzeugnissen aus Vollmilch nicht an Fettleibigkeit leiden. Eier und Milcherzeugnisse seien als Lieferanten von tierischem Eiweiss dem Fleisch vorzuziehen. Doch auch hier gelte es, Maß zu halten.

Die Studien wurden anhand von Daten aus der nationalen Oriscav-Lux-Studie aus den Jahren 2007-2008 erstellt. Daran waren 1.400 gesunde Personen beteiligt. Auftraggeber waren das Hochschul- und das Gesundheitsministerium.

Wegen des modernen, stressigen Lebensstils greifen immer mehr Menschen auf vorgefertigte Gerichte zurück, die in praktischen Packungen in den Supermärkten oder in den Fastfood-Geschäften ausliegen. Den Ernährungsratschlägen werden die Gerichte bei der Zubereitung keinesfalls gerecht, so eine der Schlussfolgerungen der Studie. Es handele sich um eine der ersten Studien zum Thema gesundheitsschädliche Folgen von Fertiggerichten, betont das CRP Santé am Mittwoch. Im Unterschied zu Fastfood-Gerichten, die bereits seit längerem erforscht werden. Der wiederholte Konsum von Fertiggerichten führe zu einer massiven Anhäufung von Fett im Körper (vor allem an den Hüften und am Bauch). Diese Gerichte enthielten mehr Kalorien als die selbst zubereiteten.

Dr. Alkerwi bestätigt mit einer weiteren Studie die gesunde Lebensweise im Mittelmeerraum. Viel Olivenöl, Nüsse, bescheidener Fleischkonsum – so die Stichworte dieser gesunden Ernährung. Sie senke das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen. Die mediterrane Ernährungsweise stelle eine Art allgemeiner Leitfaden für Ernährung dar, heißt es beim CRP Santé.

Etwas überraschend sind hingegen die Ergebnisse der dritten Studie von Dr. Alkerwi zum Konsum von Eiweiss tierischen Ursprungs wie Fleisch, Fisch, Schalentieren, Eier und Milcherzeugnisse. Der häufige Verzehr von Fleisch, Fisch und Schalentieren führt zu Fettdepots vor allem an Taille und Bauch, der Konsum von Eiern und Milcherzeugnisse jedoch nicht, so die Studie. Die Schlussfolgerung aus dieser Untersuchung: Um sein Körpergewicht zu halten, sollte man auf andere Proteinquellen zurückgreifen als auf Fleisch.