„Lasst uns reden“

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LUXEMBURG - Eigentlich sollten die Ergebnisse der Urabstimmung über mögliche Streikaktionen bei ArcelorMittal am Mittwoch bekannt werden. Nun hat die Unternehmensführung neue Gespräche angeboten.

Am Mittwochnachmittag und am Donnerstag wollten sich Gewerkschaften und Unternehmensdirektion von ArcelorMittal nochmals treffen. Die Initiative ging vom Unternehmen aus. Zufall sind die angebotenen Gesprächstermine nicht. Der OGBL wollte am Mittwoch die Ergebnisse seiner Urabstimmung bei der Belegschaft in den Betrieben bekannt geben. Der LCGB hatte dies für Donnerstag vorgesehen. Die Mitarbeiter waren im Dezember/Januar zu möglichen Streikaktionen befragt worden.

Man werde mit der Veröffentlichung warten, sagte uns Jean-Claude Bernardini (OGBL) am Mittwoch auf Nachfrage hin. Je nach Verlauf der Gespräche könnte man die Ergebnisse am Donnerstagabend bekannt geben.

Die Beschäftigten sollten sich zu den letzten Vorschlägen der Direktion äußern. Zwischenergebnisse hatten auf eine Bereitschaft des Personals zu gewerkschaftlichen Aktionen in den Betrieben hingewiesen.

Annäherung im Dezember

Zuletzt hatte es nach einem möglichen Kompromiss ausgesehen, nachdem sich Arbeitsminister Nicolas Schmit im Dezember 2013 eingeschaltet hatte. Insbesondere in der Frage der zusätzlichen zwölf Ruhetage, die laut Direktion gestrichen werden sollten, habe man eine Annäherung gefunden, hatte es damals geheißen.

Das letzte Angebot der Direktion sah das Streichen von drei Ruhetagen vor; drei würden in den normalen Urlaub übernommen, drei nach Dienstalter gewährt. Die drei letzten würden sozusagen auf Eis gelegt, in Erwartung besserer Tage für die Luxemburger Stahlindustrie. Bestandteil des Pakets war darüber hinaus ein Lohnstopp für die Jahre 2014 und 2015 gekoppelt an eine Lohngarantie. Die Direktion hatte außerdem neue Investitionen auf Walzstraße 2 auf Belval (Spundwände) und eine Erhöhung der Produktion in Rodange (Schienen) zugesagt.

Seit Monaten wird über einen neuen Kollektivvertrag für die Stahlbelegschaften verhandelt. Auch die Schlichtungsprozedur blieb ohne Ergebnis, sodass der Vertrag Mitte Dezember 2013 nach kurzer Verlängerung ausgelaufen war.