„Kriegserklärung“ an den sozialen Frieden

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Per Post hat ArcelorMittal am Freitag die Kollektivverträge für seine Beschäftigten in Luxemburg gekündigt. Die Gewerkschaften sind besorgt. Der Konzern stellte den sozialen Besitzstand in Frage. Das Unternehmen von Modernisierung des Vertrags.

ArcelorMittal hat am Freitag die Kollektivverträge für die Arbeiter und Angestellten gekündigt. Die Vereinbarungen stammten noch aus der Zeit vor der Einführung des Einheitsstatuts und sollten in einen neuen gemeinsamen Vertrag überführt werden.

Gleichzeitig stellt der Konzern den sozialen Besitzstand im Unternehmen in Frage. Der LCGB spricht am Freitag von einer Kriegserklärung an den sozialen Frieden. Empört ist man insbesondere über die Forderung des Unternehmens, schwerwiegende Einschnitte vorzunehmen. So sollen Ruhetage wegfallen, die Löhne sollen gesenkt werden. Verschwinden sollen die automatischen Beförderungen. Abgeändert werden sollen des Weiteren die Lohngarantien.

Man werde das Infragestellen des sozialen Besitzstandes nicht hinnehmen, so der LCGB am Freitag. Das Vorgehen des Unternehmens sei skandalös und unannehmbar.

Jean-Claude Bernardini bestätigte am Freitag die von ArcelorMittal-Führung vorgebrachten Forderungen. Die Verhandlungen zur Erneuerung des Kollektivvertrags stecken seit längerem in der Sackgasse. Die Gewerkschaft will sich am Montag beraten und den Widerstand organisieren, so Bernardini.

„Kein Gesetzesverstoß“

In einer Erklärung am Freitagabend hat ArcelorMittal die Aufkündigung der Kollektivverträge mit der Notwendigkeit erklärt, die bestehenden Kollektivverträge dem gemeinsamen Arbeitsstatut („Einheitsstatut“) für Arbeiter und Angestelle anzupassen. Das „Einheitsstatut“ soll bis Ende Dezember 2013 angewandt werden. Man handle im Einklang mit der bestehenden Gesetzgebung, so ArcelorMittal.

Den Gewerkschaften habe man vorgeschlagen, innerhalb eines Jahres ein neues Abkommen zu erreichen, „das unseren Angestellten und der künftigen Entwicklung des Unternehmens am besten dient“, wird in der Mitteilung Nico Reuter, Vizepräsident Langstahl Europa, zitiert. „Der neue Vertrag soll modernisiert sein sowie das heutige wirtschaftliche Umfeld und die Ziele aus dem Lux2016-Abkommen berücksichtigen, das die Zukunft für wettbewerbsfähige Stahlproduktion in Luxemburg absichert“.