Klimaschutz steigert den Gewinn

Klimaschutz steigert den Gewinn

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nach Abschluss ihres ersten Lebensjahres zog die Learning Factory aus Foetz, ein Fortbildungszentrum der etwas anderen Art, am Montag Bilanz. Alle Beteiligten gaben sich mit dem Erreichten voll zufrieden.

„Diese Woche feiern wir den Erfolg der Learning Factory“, so Robert Dennewald, Präsident der Fedil, am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz. Dies zeige, dass „wir (die Unternehmen) unser Schicksal selber in die Hand nehmen“.

Internet

www.learningfactory.lu

Die Learning Factory wurde vor etwas mehr als einem Jahr gegründet und im Februar 2014 offiziell eingeweiht. Dass damals, mit Hochschulminister Claude Meisch, Umweltministerin Carole Dieschbourg und Wirtschaftsminister Etienne Schneider gleich drei Minister bei der feierlichen Eröffnung präsent waren, hat seinen Grund: Die neue „Schule“ hat als Ziel, einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und einen Beitrag zur Einhaltung der Klimaziele zu liefern. Mit anderen Worten: Wie kann die Industrie Geld sparen, indem sie Prozesse verbessert und indem sie weniger Energie verbraucht?

Energieeffizienz

Innerhalb von elf Monaten hat die Learning Factory neben dem Training von mehr als 100 „Schülern“ auch mit elf Unternehmen Projekte zur Energieeffizienz durchgeführt. Für die Unternehmen hat es sich gelohnt: Jährliche Einsparungen in Höhe von 5,38 Millionen Euro wurden bei den elf Firmen identifiziert, so Jean Schummers, Direktor der Learning Factory. Fast die Hälfte dieser Einsparungen sei sogar ohne zusätzliche Investitionen erreichbar. Umgerechnet liege die CO2-Einsparung bei 54.000 Tonnen.

„Das ist ein enormer Impakt“, so Wirtschaftsminister Etienne Schneider. „Wenn wir das bei all unseren Betrieben wiederholen könnten …“ Zudem freue es ihn, etwas vorzustellen, bei dem Wettbewerbsfähigkeit und Umweltschutz Hand in Hand gehen.

Hinter der neuen „Schule“, die vier Mitarbeiter zählt und wie ein Privatbetrieb aufgebaut ist, stehen unter anderem die Handelskammer, die Fedil, die Stadt Esch, McKinsey&Company, Enovos, Schneider Electric und Südstroum. Unternehmen müssen für Fortbildungskurse zahlen, erhalten aber staatliche Zuschüsse.

Kompetenzzentrum

Langfristig gesehen will die Learning Factory ihre Dienstleistungen in der gesamten Großregion anbieten und so ihren Umsatz (derzeit 0,7 Millionen) steigern. Langfristig gesehen muss sie sich finanziell selber tragen können.

Das Wirtschaftsministerium hat die Gründung mit einer Million Euro unterstützt und stellt der „Schule“ Räumlichkeiten in Foetz zur Verfügung. Hier wird dann nicht nur Theorie gepaukt, sondern es wird richtig angepackt. Mittels einer Test-Maschine zur Herstellung von Eistee können verschiedene Szenarios und Prozesse praktisch getestet werden. „So erhält man die bestmöglichen Resultate“, unterstreicht Marc Niederkorn von McKinsey in Luxemburg.

„Ein ganz neues Kompetenzzentrum ist entstanden“, freut sich Robert Dennewald.