Klarer Blick voraus

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Mit Professor Dr. Gabriel Crean hat das LIST einen anerkannten Wissenschaftler angeheuert. Aus der Fusion der beiden Forschungsinstitute Gabriel Lippmann und Henri Tudor ergeben sich neue wissenschaftliche Perspektiven.

Mit Professor Dr. Gabriel Crean, dem neuen Mann an der Spitze des „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST), sollen diese schneller als bisher umgesetzt werden.

„Wir verstehen uns als Brücke, als Verbindungsglied zwischen der theoretischen, rein wissenschaftlichen Forschung und deren praktischer Anwendung in der Industrie. Diese Verbindung muss kurz sein. Und dafür ist Luxemburg wegen seiner bescheinenden Ausmaße ein geradezu ideales Terrain.“ Der neue Direktor der im Dezember gesetzlich geschaffenen Forschungseinheit mit dem melodischen Namen weiß genau, wo er nach seiner Amtsübernahme am 1. Mai hinwill. „Luxemburg ist zu klein für Konkurrenzdenken zwischen den Forschungsinstituten. Wir können nur vorankommen, wenn alle zusammenarbeiten“.

Anerkannter Wissenschaftler

Mit Professor Dr. Gabriel Crean hat das LIST einen anerkannten Wissenschaftler angeheuert. Der 52-jährige Ire ist seit 2012 stellvertretender Direktor des französischen CEAtech, der „Division recherche technologique du commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives en France“. Mit seinen 4.500 Forschern ist dieses Institut führend in Europa.

Nicht in der Dimension, aber in der internationalen Ausstrahlung will Crean das LIST auf dieses Niveau bringen. „Wir können ein Labor für ganz Europa sein“, meint er. Das Potenzial sei bei den 640 Wissenschaftlern jedenfalls vorhanden.

Im Gegensatz zu den großen Ländern sei in Luxemburg ein Konkurrenzdenken zwischen den Fakultäten nicht vorstellbar. Ein Institut habe keine kritische Masse, nur gemeinsam können die Forscher den Herausforderungen entgegenblicken. Professor Crean will, genau wie die Uni Luxemburg und die Regierung, aus dem Land Luxemburg eine Wissensgesellschaft machen.

Drei Schwerpunkte

Drei Schwerpunkte hat er für das LIST ausgelotet: Die Recherche auf dem Gebiet der Materialforschung ausbauen, sich stärker für energetische und ökologische Belange einbringen und die dafür notwendige Technologie auf höchstem Niveau fördern.

Die ersten Aufgaben des neuen Mannes an der Spitze des Institutes sind jedoch praktischer Natur. Er muss die Forscher aus den zwei Einheiten, teilweise noch auf sechs Standorte verteilt, in Belval unter ein Dach bringen, um die Wege kürzer und die Zusammenarbeit effizienter zu machen. Dann will Crean die Bedürfnisse der Industrie ausloten, um die Recherche darauf abzustimmen, dies immer vor dem praxisorientierten Hintergrund. „Die Schnelligkeit ist alles“, betont er nochmals und veranschaulicht das mit Nokia, das federführend in seinem Bereich war und in kürzester Zeit von seinen Konkurrenten abgeschlagen wurde.