Keine Verhaftungen in Luxemburg

Keine Verhaftungen in Luxemburg
(dpa/Caroline Seidel)

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Am Freitag wurde in Europa ein illegal tätiger Pferdefleisch-Händler-Ring ausgehoben. In Luxemburg gab es keine Verhaftungen. Man suchte aber nach Konten und möglichen Firmen.

Es gab ein Rechtshilfeersuchen und Ermittlungen. Verhaftet wurde aber niemand, heißt es am Montag aus der Justiz. „Gegen den Hauptverdächtigen aus Belgien wurde in Luxemburg überprüft, ob er hier Konten unterhalten hat, oder in weiteren Gesellschaften eine Tätigkeit in Luxemburg hatte“, so Pressesprecher Henri Eippers. Die Ergebnisse der Ermittlungen werden an die federführenden französischen Ermittler weitergeleitet.

Die französischen Behörden gehen den Angaben zufolge davon aus, dass zwischen 2010 und 2013 rund 4700 nicht für den Verzehr geeignete Pferde geschlachtet und verkauft wurden. Laut Eurojust handelt es sich bei dem Hauptverdächtigen um einen Belgier aus Bastogne. Bereits 2011 wurde gegen ihn ermittelt, berichten belgische Medien. Zu dem 2013 enthüllten Pferdefleischskandal gibt es aber offenbar keine Verbindungen.

Gefälschte Pferdepässe

Belgischen Medienberichten zufolge wurden vier Belgier in Frankreich festgenommen, darunter auch der mutmaßliche Chef des Pferdehändler-Rings. Wie der Fernsehsender RTBF berichtete, wurden die Tiere im südfranzösischen Marseille geschlachtet.

Aus französischen Ermittlerkreisen hieß es, die Pferde seien in einem „Département nahe Bouches-du-Rhône“ in Südfrankreich geschlachtet worden. Laut Eurojust entdeckten die Ermittler in Frankreich 400 gefälschte Pferdepässe. Auch in den Niederlanden wurden nach Angaben der dortigen Behörden 15 Betriebe durchsucht und drei Verdächtige festgenommen. Frankreich verlangt demnach deren Überstellung. Die Überstellungen sollen nach Angaben aus ermittlernahen Kreisen „im Laufe der Woche“ erfolgen.

Der vor gut zwei Jahren aufgedeckte Pferdefleischskandal hatte im Januar 2013 in Irland und Großbritannien seinen Anfang genommen und zu Rückrufen von Fleischprodukten in etlichen europäischen Ländern geführt. Es war einer der größten Lebensmittelskandale in Europa. Große Ketten wie der Möbelhändler Ikea oder der Supermarkt Tesco waren von dem Skandal betroffen. Beliefert wurden sie unter anderem durch die Firma Tavola in Capellen. Diese hatte rund 20 Tonnen falsch deklariertes Fleisch verarbeitet. Kontrollen in Luxemburg gab es damals keine.

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