Keine Einigung in Sicht

Keine Einigung in Sicht
(dpa/Symbolbild)

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LUXEMBURG - Keine Einigung am Donnerstg zwischen Schulminister Claude Meisch und den Sekundarlehrern. Meisch lehnt den Rücktritt der Examenskommission ab. Die Fronten verhärten sich.

Stundenlang haben am Donnerstagmorgen die Gewerkschaften der Sekundarlehrer und Vertreter des Lehrerkommitees mit Schulminister Claude Meisch (DP) über die geplanten Sparmaßnahmen verhandelt. Gegen 13 Uhr gingen die beiden Parteien ohne eine Einigung auseinander.

Klar Absage an die Lehrer
Minister Claude Meisch lehnt den Rücktritt der Lehrer aus der Examenskommission klar ab. Der Minister ist aber für weitere Gespräche offen, heißt es am Donnerstagnachmittag aus dem Unterrichtsministerium. Er bedauert, dass es trotz einer anfänglichen Annhäherung (Verhandlungen vom 26. November) an diesem Donnerstag zu keiner Einigung kam.

Claude Meisch erklärt sich

„Wir sind offen für weitere Gespräche“, sagt Schulminister Claude Meisch. Klar sei allerdings, dass über den „coefficient réducteur“ (Gehalt nur für tatsächlich geleistete Unterrichtsstunden) beziehungsweise eine Reduzierung der altersbedingten Freistunden diskutiert werden müsse. „Die Lehrergewerkschaften und die Vertreter der Lehrerkomitees können nicht einfach beide Maßnahmen ablehnen“, sagte er uns auf Anfrage. Jeder müsse seinen Beitrag zum Zukunftspak leisten, und somit auch die Lehrer. Zufrieden zeigte sich Meisch, dass es nun zum Gesprüch beim Schlichter kommen wird. So werden „geordnete Gespräche“ möglich. „Momentan ist nicht wirklich klar, wer mein Gesprächspartner ist: Sind es die Gewerkschaften oder die Lehrerkomitees? Mit dem Schlichter wird sich dies nun ändern.“
Er habe die Rücktritte aus den Prüfungskommissionen abgelehnt, weil er eine Verantwortung für einen korrekten Ablauf der Abiturprüfungen trage. „Ich bin allerdings weiterhin überzeugt davon, dass diese Rücktritte nur symbolisch gemeint waren.“ Hier gehe es auch nicht um eine bestimmte Reform, sondern um eine generelle Unzufriedenheit, was das Bild der Lehrer in der Gesellschaft betrifft.
„Wir sind nicht wirklich unter Zeitdruck. Die neuen Maßnahmen werden sowieso erst ab dem 15 September 2015 in Kraft treten“, betont Meisch.
dvv

Hauptstreitpunkt ist das liebe Geld. Es geht dabei um Einsparungen bei den Gehältern der Sekundarlehrer, welche die Examensklassen „Treizième“ und „Première“ unterrichten. Sie sollen nach den Splänen der Regierung nur noch für ihre tatsächlich geleistete Arbeit bezahlt werden, also nicht während der Examenszeit der Schüler. Die Maßnahmen hatte das Unterrichtsministerium vorgeschlagen, nachdem die Gewerkschaften einen Vorschlag abgelehnt hatten. Der sah die Kürzung der Dienstalter bedingten Kürzung des Lehrauftrags vor.

Kein Abweichen

Minister Meisch hatte einen Kompromiss vorgelegt. Es geht dabei um die Vergütung bei der Korrektur der Examensprüfungen. Ein Lehrer würde dabei mehr als 26 Euro pro verbesserter Prüfung bekommen. Dies wird von den Lehrer-Gewerkschaften abgelehnt. Auch am Donnerstag wich Meisch von seiner Position nicht ab. Jetzt muss sich wohl ein Schlichter in den Streit zwischen Schulminister Claude Meisch und den Grundschullehrern einschalten.

Um weiter Druck auf ihrer Forderungen auszuüben, haben die Lehrer am vergangenen Montag einen Brief an den Minister übergeben. Darin haben 1500 Lehrer aus 28 Lyzeen ihren „Rücktritt“ aus den Examenskommissionen unterschrieben.

„Generelle Unzufriedenheit“

Dieser Schritt könnte den Abiturabschluss in diesem Sommer gefährden. Minister Meisch sieht dies allerdings nicht mehr so gelassen. Er lehnt den Rücktritt klar ab. Noch vor wenigen Tagen sagte er: „Die Lehrer wollen mit dieser Aktion vor allem ihrer generellen Unzufriedenheit Luft machen. Sie werden ihre Schüler nicht im Stich lassen“.