In Luxemburg gewann Sarkozy

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Die größte Arbeit stehe noch bevor, sagt jedoch der Sekretär des PS, Stéphane Menant, nach dem Wahlsieg seines Kandidaten. Sarkozys Kampagne hat die Gesellschaft radikalisiert, meint der Politologe Philippe Poirier.

In Paris hat François Hollande gewonnen. Bei den Franzosen in Luxemburg ging die Sympathie in Richtung Nicolas Sarkozy. 59,9 Prozent stimmten für den UMP-Kandidaten, 40,1 für Hollande. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,1 Prozent. Sie lag damit etwas höher als beim ersten Wahlgang, so Philippe Poirier, Präsident des zentralen Wahlbüros.

Trotz des niedrigeren Ergebnis als in Frankreich freuen sich die Luxemburger PS-Militanten über den Wahlausgang. Man sei sich jedoch bewusst, dass die neue Mannschaft im Elysée-Palast gleich mit der Arbeit beginnen müsse. Stéphane Menant, PS-Sekretär in Luxemburg, spricht von großen Herausforderungen für den neuen Amtsinhaber und den PS.

Insbesondere komme es nun darauf an, die Legislativwahlen im Juni vorzubereiten. Von deren Ausgang hänge schließlich davon ab, wie die zukünftige Regierung arbeiten werde. „Wir haben kein Recht auf Fehler in den kommenden Jahren“, so Menant. „Wir müssen zeigen, was wir zu leisten in der Lage sind“. Den Wahlausgang stellte er auch in europäischen Perspektive. Es komme nun darauf an, auf europäischem Plan eine Koalition für Wachstum in Europa zu entwickeln, damit den Interessen und den Bedürfnissen der Völker Europas entsprochen werde.

„Hollandes Sieg fällt nicht so stark aus“

Der Luxemburger Politologe Philippe Poirier hat die großen regionalen Unterschiede beim Wahlausgang betont. So seien Regionen zu erkennen, wo sehr stark sei es für den einen, sei es für den anderen Kandidaten gestimmt wurde. Der Sieg Hollandes sei nicht so stark ausgefallen, wie er vom eigenen Lager erhofft, so Poirier weiter. Er erklärt dies damit, dass weiter weniger Wähler von Jean-Luc Mélenchon (Front de gauche) Hollande gewählt haben. Das sei insbesondre in jenen Gegenden feststellbar, wo Mélenchon im ersten Wahlgang stark abgeschnitten hat. Auch bei den Anhängern von François Bayrou (MoDem) erfolgte der Übertrag der Stimmen nicht wie erwünscht. Sowohl Mélenchon als auch Bayrou hatten sich für Hollande ausgesprochen.

Die Niederlage von Nicolas Sarkozy entspricht dem Schicksal aller Regierungen während der Krise. Sie wurden alle abgewählt. Zweite Feststellung Poiriers: Sarkozys betont rechte Kampagne hat die Gesellschaft radikaliesiert. Dass er 49 Prozent verbuchen konnte, zeigt die große Durchlässigkeit auf der Rechten. Viele Front national-Wähler hätten sich auf Seiten von Sarkozy geschlagen.