Hohes Gehalt, wenig Arbeitsstunden

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(dpa)

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Jedes Jahr wird der OECD-Ländervergleich zur Bildung von Experten und Politikern mit Spannung erwartet. Luxemburg glänzt dabei nicht.

Dieses Mal musste die Bildung selbst die Prüfungsbank drücken. Die OECD hat in ihrem alljährlichen Bericht „Bildung auf einen Blick“ (Link) den Bildungsstand der 34 Mitgliedstaaten verglichen. Die benutzten Zahlen sind die von 2012.

Symbol „m“
Bei der Suche nach den luxemburgischen Zahlen trifft man in der OECD-Studie zum Bildungswesen immer wieder auf das Symbol „m“. Es steht im landeseigenen Kasten anstelle der gesuchten Daten.

Das Symbol bedeutet „missing data“, übersetzt also: fehlende Daten. Luxemburg konnte also keine Zahlen für die Statistik liefern. Leider kann Luxemburg wegen dieser Begebenheit öfters nicht mit den restlichen Ländern verglichen werden.

Das Resultat ist eindeutig. Länger in die Schule gehen lohnt sich, auf wirtschaftlicher wie auf gesellschaftlicher Ebene. Die Bildungspolitik hinkt der Realität allerdings noch ein wenig hinterher.

Kaum Daten

Länger in die Schule gehen lohnt sich, auf wirtschaftlicher wie auf gesellschaftlicher Ebene. Die Bildungspolitik hinkt der Realität allerdings noch ein wenig hinterher.

Luxemburgs Daten, wenn sie verfügbar sind, verwundern. Durchschnitt ist selten und meistens befinden sich die Zahlen in den Extremen. Luxemburg investiert 3,7 Prozent seines Bruttoinlandprodukts in die Bildung. OECD-weit die zweitschlechteste Platzierung. Lediglich Indonesien investiert weniger.

Bestbezahlte Lehrkraft

Dabei gehören die luxemburgischen Lehrer zu den Bestbezahlten. Ein Grundschullehrer verdient in Luxemburg bei Karriereeinstieg etwas über 68.000 Dollar pro Jahr. Die luxemburgischen Lehrer verdienen im Durchschnitt 1,25 Mal so viel wie Arbeitnehmer mit der gleichen Qualifikation. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 0,8.

Bei den Schulstunden pro Lehrer platziert sich Luxemburg auf dem letzten Platz. Die Lehrer arbeiten hierzulande 926,5 Stunden im Jahr. Der OECD-Durchschnitt liegt bei 1.192,25 Stunden.

Unter dem Durchschnitt

Die Schüler drücken die Schulbank dagegen besonders lange. Sie leisten 924 Stunden pro Jahr. Der Durchschnitt in der OECD liegt bei 804. Die Klassen sind klein. In der Grundschule sitzen lediglich 15 Schüler in den Klassen. Durchschnitt bei den anderen OECD-Ländern ist 21. Damit hat Luxemburg die kleinsten Klassen.

In der Sekundarschule sieht es ähnlich aus. 19 Schüler sitzen hier vor einem Lehrer. Lediglich Estland hat mit 15 Schülern kleinere Klassen. Der Durchschnitt liegt bei 24.

Das faktuelle Fazit: 73 Prozent der Schüler schließen in Luxemburg die Sekundarschule ab. Der Durchschnitt liegt in der OECD bei 85 Prozent.

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