/ Heftiger Wind und Tornados
Ab dem späten Samstagnachmittag (18 Uhr) bis Sonntagabend (ca. 23 Uhr) gilt für Luxemburg eine amtliche Unwetterwarnung (Link). Möglicherweise fallen die vorausgesagten Sommergewitter jedoch heftiger aus, als bisher angenommen. Ohne Panik verbreiten zu wollen, weisen die Hobby-Meteorologen von „Météo Boulaide“ und „Meteo Remich“ am Samstag auf die möglichen Gefahren hin. Auch „Meteo Kehlen“ geht von starken Gewittern aus.
Laut der Prognose von „Météo Boulaide“ am Samstag besteht in Luxemburg am Wochenende ein Risiko für „Windstärken über 110 Stundenkilometer, große bis riesige Hagelkörner, extremer Regen, Tornados und (sogenannte) Superzellen (rotierende Gewitter).“ Grund dafür ist eine Kaltfront, die vom Westen her am Sonntag über Luxemburg bis weit über Norddeutschland zieht.
„Extrem gefährlich“
„Es liegt eine unfassbar große Energie in der Luft“, beschreibt Philippe Ernzer, der hinter „Météo Boulaide“ steht. Die CAPE-Werte (die potentiell zur Verfügung stehenden Energie) liegen zwischen 4.000 und weit über 5.000 Kilojoul/Kilogramm, sagt Ernzer und fügt hinzu: „so etwas habe ich noch nie auf unseren Wetterkarten gesehen“.
Auch Sven Rock, der seit 2011 die Wissenschaftseite „Meteo Remich“ betreibt und eng mit „Météo Boulaide“ zusammenarbeitet, warnt vor heftigen Unwettern. Vor allem am Sonntag scheint es „zu einer Art 06.07.2014 reloaded“ zu werden. Damals wurde am Tag der Gewitter gewarnt, schreibt Rock, „dieses Jahr ist dies nicht der Fall“.
Sven Rock beruft sich in seinem Bericht auch auf Angaben des Deutschen Wetterdienstes. Zwei Wetterphänomene bestimmen am Sonntag das Wetter über Luxemburg. Eines davon heißt Konvergenz und bezeichnet das Aufeinandertreffen von horizontalen Luftbewegungen mit einem Teifdruckgebiet. Am Sonntagabend soll eine Kaltfront über Luxemburg hinwegziehen. „Beides extrem gefährlich und nicht zu unterschätzen“, warnt „Meteo Remich“.
Tausende in Gefahr
Großveranstaltungen wie das „Rock-A-Field“ und die „Foire Agricole“ seien möglicherweise in Gefahr, warnt „Météo Boulaide“. Aus Remich heißt es „mindestens 70.000 Menschen sind auf Orten, wo man nicht sofort Schutz vor dem Unwetter findet.“
Dabei wehren sich Sven Rock und Philippe Ernzer gegen Vorwürfe der Panikmacherei. Keinesfalls, schreibt Rock, sollen sich dadurch die Menschen „zuhause einsperren und sich nicht trauen vor die Tür zu gehen.“ Viel mehr sind die Vorhersagen der beiden Hobby-Meteorologen als Hinweis zu verstehen, der die Menschen auf die bevorstehende Gefahr aufmerksam macht.
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