Hacker-Attacke auf Software-Hersteller

Hacker-Attacke auf Software-Hersteller
(Twitter/Screenshot)

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Eine Firma für Überwachungssoftware, die auch die Steuerverwaltung in Luxemburg beliefern soll, ist offensichtlich Ziel eines erfolgreichen Hacker-Angriffs geworden.

Über Nacht wurde aus der italienischen Software-Firma „The Hacking Team“ das „The Hacked Team“. Nicht ohne Schadenfreude haben Unbekannte per Twitter die Nachricht von ihrem Angriff auf das Unternehmen bekannt gegeben. Sie erbeuteten bei dem italienischen Unternehmen „The Hacking Team“ nach eigenen Angaben rund 400 Gigabyte an Daten, die sie im Internet veröffentlichten. „The Hacking Team“ ist vor allem für das Überwachungsprogramm Da Vinci bekannt, das nach Angaben des Unternehmens nicht an repressive Regierungen geliefert wird.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen stellt allerdings diese Aussage in Frage. Sie geht davon aus, das mit Hilfe der Programme von Hacking Team auch Dissidenten und unliebsame Journalisten bespitzelt werden und zählt das Unternehmen deshalb zu den „Feinden des Internets“. Mit der Software der Firma lässt sich Online-Datenverkehr abgreifen.

Luxemburg ist Kunde

Auch das Steueramt in Luxemburg ist angeblich unter den Kunden des umstrittenen Unternehmens. Von der Steuerbehörde gibt es noch keine Stellungnahme. Unsere Anfrage landet unbeantwortet im Sekretariat : „Herr Heintz (Direktor der Steuerverbehörde) ist heute (Dienstag) nicht da“, heißt es. Wir werden auf später vertröstet.

Unter den veröffentlichten Informationen sollen Angaben zu Regierungskunden und auch Rechnungen sein. IT-Sicherheitsexperte Christopher Soghoian erklärte nach Einsicht der Daten, dass Hacking Team unter anderem Software an Saudi Arabien, Kasachstan, Libanon und Südkorea verkaufe. Kunden sollen demnach auch aus Deutschland, Russland, den USA, Kolumbien, Aserbaidschan kommen. Eine Rechnung für 480 000 Euro belege, dass die Firma auch Geschäft mit dem Sudan gemacht habe.

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