Gewerkschaft legt sich quer

Gewerkschaft legt sich quer
(F. Aussems)

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Hëllef Doheem hat finanzielle Probleme. Die Pflegeeinrichtung will 90 Arbeitsplätze abbauen. Der OGBL lehnt dies ab. Es gab keine Voranküdigung, begründet die Gewerkschaft.

„Die Direktion hat den Sozialdialog bewusst verweigert und versteckt sich nun hinter dem Vorwand einer finanziell schwierigen Situation, die jedoch komplett untransparent ist und für die es keinerlei Belege gibt,“ heißt es am Freitagnachmittag vom OGBL. Die Gewerschaft ist sauer auf die Direktion der Stiftung Hëllef Doheem. Einen Stellenabbau werde es darum nicht geben.

„Ohne jegliche Vorankündigung informiert die Direktion der Stëftung heute morgen die Personaldelegation und den OGBL über ihre Absicht 90 Beschäftigte zu entlassen. Mehrere Anfragen der Personaldelegation, sowie eine Anfrage der Gewerkschaften zu einem Gespräch mit der Direktion über die aktuelle Lage bei der Stëftung Hëllef Doheem, blieben bis zu dem Zeitpunkt unbeantwortet,“ begründet die Gewerkschaft.

„Schlag ins Gesicht“

Der Pflegesektor wird über die Pflegeversicherung finanziert, und gehört zum öffentlichen Dienstleistungssektor. Nun zu behaupten die aktuelle Schieflage käme allein durch die strengeren Kriterien der Pflegeversicherung und die Lohnentwicklung der Beschäftigten laut Kollektivvertrag, ist einfach skandalös und ein Schlag ins Gesicht für alle Beschäftigten der Stëftung Hëllef Doheem, legt die Gewerkschaft nach.

Für den OGBL ist das Problem schnell gefunden. Die Direktion habe sich komplett verspekuliert. Sie spricht von Managerfehler. Die Gewerkschaft will im Rahmen des Sozialdialogs die Finanzlage der Stiftung auf dem Verhandlungstisch sehen.

Streichliste

Der Pflegedienst Hëllef Doheem hatte am Freitagmorgen angekündigt 90 Jobs zu streichen. Zudem werden die Tagesstätten in Echternach und Wilz (Link) sowie zwei ambulante Anlaufstellen in Düdelingen und Niederkerschen geschlossen. Die Personalverwaltung sowie beim Personal für „Spezialaktivitäten wird der Rotstift angesetzt. Man trennt sich auch vom eigenen Reinigungspersonal.

Auf der Stiftung lasten Schulden in Höhe von drei Millionen Euro. Beim Pflegedienst Hëllef Doheem sind rund 2000 Menschen beschäftigt. Sie betreuen rund 19.000 Menschen in Luxemburg.

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