Wegen des Bankgeheimnisses hat BCEE-Generaldirektor Jean-Claude Finck die Einladung in den haushaltspolitischen Ausschuss des Parlaments zurückgewiesen. Die BCEE-Spitze sollte sich auf Einladung der Abgeordneten Claude Meisch (DP) und François Bausch („déi gréng“) zu einem Darlehen für den Bauunternehmer Guy Rollinger äußern.
Generaldirektor Jean-Claude Finck
Das Geld war für Rollingers Partner beim Projekt eines Einkaufszentrums in Wickringen bestimmt, das zugunsten des Projekts Liwingen zurückgestellt worden war. Innenminister Jean-Marie Halsdorf hatte sich bei der BCEE über die Darlehensbedingungen erkundigt, nachdem sich Rollinger über die angeblich schlechten Bedingungen beschwert hatte. Auch Promotor Flavio Becca soll zugunsten seines Geschäftspartners Rollinger bei der BCEE interveniert sein.
Von BCEE-Generaldirektor Finck sollten dem Parlamentsausschuss Einzelheiten in dieser Angelegenheit geben. Als Einrichtung, die wie jede andere Bank in Luxemburg dem Bankgeheimnis unterliege, müsse man die Einladung ausschlagen, so das Schreiben der BCEE an das Parlament am Mittwoch.
Voruntersuchung abgeschlossen
Die Staatsanwaltschaft hat die Voruntersuchung in der Affäre Wickringen abgeschlossen. Die Untersuchung war eine Folge der Erpressungsvorwürfe gegenüber einzelnen Regierungsmitgliedern vor einem Monat. Dem Dossier liegt ein Schreiben von Generalstaatsanwalt Roby Biever vor, so Radio 100,7 am Mittwoch. Darin erinnert Biever an die Prozeduren, die zur Einleitung eines Verfahrens gegen einen Minister zu beachten sind. Nur das Parlament kann einen Minister anklagen.
Baupromotor Guy Rollinger soll dazu gewungen worden sein, auf sein Projekt in Wickringen zu verzichten. Als Kompensation sollte er beim Vorhaben eines Nationalstadions samt Einkaufsmeile in Liwingen einsteigen.
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